Navigation auf uzh.ch

Suche

Kunsthistorisches Institut

Frühjahrsemster 2022

Allgemeine Hinweise

Informationen über die Leistungsnachweise, Absenzenregelung, Abgabetermine, Länge der Hausarbeiten und dergleichen finden sich auf der Seite Hinweise.

Seminar (BA): Ogni pittore dipinge sé. Das Selbstporträt in der Frühen Neuzeit

Dozent: Prof. Dr. Joris van Gastel

Beschreibung: In keiner anderen Gattung der Kunst reflektieren Künstler*innen so unmittelbar auf ihre eigene Person und künstlerische Tätigkeit wie in derjenigen des Selbstporträts. Als Medium der Selbsterkundung und Selbstinszenierung erzählt die Entwicklung des Selbstporträts immer auch eine Geschichte der gesellschaftlichen Position von Künstler*innen. Einige – wie zum Beispiel Rembrandt – setzten das Selbstporträt dabei auch als Mittel zum künstlerischen Experimentieren ein, bezogen auf die Ausdrucksmöglichkeiten sowohl des Gesichts als auch auf diejenigen des eigenen Mediums. Ziel dieses Seminars ist es, mit Bezug auf die Frühe Neuzeit diese verwobenen Geschichten von Kunst und Künstler*innen, die dem Selbstporträt eingeschrieben sind, zu erschliessen. Dabei werden wir uns mit einigen der kanonischen Künstler*innen jener Zeit wie Dürer, Caravaggio, Rembrandt und Goya befassen, gleichzeitig aber auch mit der Frage, wie Thematiken wie beispielsweise Gender oder Kolonialismus in die Debatte einfliessen.

Zeit: montags, 12:15-13:45

Raum: RAA-E-12

Lehrveranstaltungsnummer: 2758

vvz

Seminar (BA): Ordnungssysteme von Graphik: Vom Sammlungskatalog zum wissenschaftlichen Catalogue raisonné

Dozent: Dr. Michael Matile

Beschreibung: Sammlungen aller Art sind charakterisiert durch ihre Besitzer und deren Ordnungssysteme. Dies trifft insbesondere auf die oft sehr umfangreichen, mehrere Tausend Objekte umfassende Sammlungen von Graphik und Zeichnungen zu. In vielen öffentlichen Sammlungen prägen sie noch heute die Ordnung der Schachteln und Mappen. Was sich materiell in der Sammlungsordnung manifestierte, erhielt spätestens im 17. Jahrhundert auch in schriftlichen Publikationen seinen Niederschlag. Dieselben dienten zunächst meist der Vorbereitung eines Sammlungsverkaufs, sei es als Übersicht über das Vorhandene oder in Gestalt eines Auktionskatalogs. Was zunächst oft nur mit dem Künstlernamen und Bildtitel festgehalten wurde, wich später einer detaillierten Erfassung der Objekte als Katalog mit zusätzlichen Angaben zu Techniken, Massen, Druckzuständen, Provenienzen und Literatur. Das Seminar bietet eine Einführung in die entsprechenden Fragestellungen der historischen Ordnungen und Erfassung von Druckgraphik und Zeichnungen bis hin zum modernen Werkkatalog. Anhand von Originalen wird dabei das praktische Handwerk des Katalogisierens im heutigen Museumsbetrieb geübt und die dafür notwendigen theoretischen Voraussetzungen diskutiert.
Das Thema wird verbunden mit museumspraktischen Fragestellungen aus den Bereichen Ausstellungskonzeption, Führungen vor Publikum, Konservierung und Restaurierung.

Zeit: donnerstags, 10:15-12:00

Raum: RAK-E-6

Lehrveranstaltungsnummer: 2768

vvz

Aushang (PDF, 1 MB)

Übung (BA): Indische Kunst... eine multiperspektivische Annäherung

Dozent: Dr. Johannes Beltz

Beschreibung: Die Übung gibt einen praxisorientierten Einblick in das Kuratieren von Ausstellungen aussereuropäischer Kunst. Die Studierenden erhalten in der Übung Einblicke in alle wichtigen Disziplinen, Arbeitsschritte und Methoden, die es zum Kuratieren von Ausstellungen benötigt. Gleichzeitig setzen sie sich gezielt mit der Fremdheit der Objekte und kulturellen Kontexte sowie verschiedenen Kunstbegriffen auseinander. Die Übung ist anwendungsorientiert: Die Teilnehmer*innen erarbeiten anand der Südasiensammlungen des Museums eigene virtuelle Ausstellungsprojekte.

Zeit: mittwochs, 14:00-15:45 (alle zwei Wochen)

Raum: TBA

Lehrveranstaltungsnummer: 1740

vvz

Seminar (MA): Wölfflin neu gelesen

Dozent: Prof. Dr. Joris van Gastel

Beschreibung: Der Schweizer Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin (1864–1945), 1924 als Professor an die Universität Zürich berufen, gehört zweifellos zu den grundlegenden, einflussreichsten und meistgelesenen Autoren seines Faches. Die Wirkung seiner Schriften geht bis heute über die Grenzen der Disziplin hinaus und ist von grosser internationaler Ausstrahlung. Ziel dieses Seminars ist die Erörterung verschiedener zentraler Aspekte von Wölfflins wissenschaftlicher Arbeit, wobei sowohl deren historiographische Kontext als auch deren Relevanz für die heutige Kunstgeschichte in den Blick genommen wird. Zentrale Themenbereiche sind dabei mitunter: die verkörperte Wahrnehmung, die Konzepte des Klassischen und des Barocks, die Nord-Süd-Dialektik und die Medialität der Kunstgeschichtsschreibung. Im Rahmen des Seminars bietet sich darüber hinaus die Gelegenheit, das in Zürich ansässige Editionsprojekt Heinrich Wölfflin. Gesammelte Werke kennenzulernen und den bedeutenden Bibliotheksbeständen und Foto- und Lichtbildsammlungen in die Reflexion miteinzubeziehen, die teilweise von Wölfflin persönlich der UZH überlassen, teilweise im Hinblick auf das Editionsprojekt zusammengetragen wurden. Schliesslich soll in Rahmen des Seminars auch ein Einblick in den archivarischen Nachlass Wölfflins in Basel gewonnen werden.

Zeit: dienstags, 10:15-12:00

Raum: RAA-E-12

Lehrveranstaltungsnummer: 4021

vvz

Übung (MA): Topographischen Ansichten der Schweizer Kleinmeister - Bildverortungen im 3D-Modell

Dozent: Dr. Michael Matile

Beschreibung: Die Kunst der Schweizer Kleinmeister, allen voran die Erfindung der kolorierten Umrissradierung für die Landschaftsdarstellung durch Johann Ludwig Aberli (1723-1786), fand in Europa im Kontext des aufkommenden Tourismus im 18. und frühen 19. Jahrhundert wachsende Bewunderung.
Die Wiedergabe der Landschaften wurde einerseits mit hoher topographischer Genauigkeit umgesetzt, andererseits aber auch in künstlerischer Absicht in Bezug auf die Wirkung gesteigert. Aus heutiger Sicht sind die Werke der Schweizer Kleinmeister abgesehen von ihren künstlerischen Aspekten von hohem Informationswert bezüglich der Landschaft, der Siedlungsentwicklung, der Verkehrserschliessung und nicht zuletzt für die Beurteilung des damaligen Zustands der Gletscher in den Bergen. Letzteres hat dazu geführt, dass sie in den vergangenen Jahrzehnten in der Gletscherforschung und in der Diskussion um den Klimawandel eine herausragende Stellung erhielten. Die Übung bietet an Hand von Originalen der Zentralbibliothek Zürich eine Einführung in die Kunst der Kleinmeister und in die von ihnen verwendeten druckgraphischen Techniken. Darüber hinaus wird untersucht, welche künstlerischen Intentionen bei ihrer Herstellung eine Rolle spielten und welche Veränderungen seither in der Natur vor Ort stattgefunden haben. Die praktische Anwendung der Einbettung von Ansichten-Graphik in ein 3D-Modell der Schweiz mit Hilfe von sMapshot (https://smapshot.heig-vd.ch/) wird geübt und als analytisches Instrument für den Vergleich von topographischer Wirklichkeit von damals und heute verwendet.

Zeit: dienstags, 10:15-12:00

Raum: SOE-F-2

Lehrveranstaltungsnummer: 3790

vvz

Aushang (PDF, 1 MB)

Exkursion (BA-MA): Antwerpen, Brügge, Gent. Flandern von der Frühen Neuzeit bis heute

Dozent:
Prof. Dr. Tristan Weddigen
Prof. Dr. Joris van Gastel
Laura Valterio, M.A.

Beschreibung: Flandern, der nördliche Teil des heutigen Belgiens, erlebte in der Neuzeit eine unvergleichliche künstlerische Blüte. In einer neuralgischen Position für die Mobilität von Waren und Menschen innerhalb Europas gelegen, zahlten flämische Zentren wie Antwerpen, Brügge und Gent zu den strategischen Handelsposten des Kontinents, denen es zumindest teilweise gelang, sich über die verheerenden politischen Machtspiele der Zeit hinwegzusetzen. Die Exkursion macht sich zur Aufgabe die Rolle der entscheidenden Faktoren, welche die Singularität der flämischen Kunst ausmachen—Naturalismus, das Genreartige—seit ihrem Durchbruch auf die europäische Kunstszene im 15. Jahrhundert auf eine kritische Art und Weise neu zu betrachten. Es wird unter anderem der Frage nachgegangen, wie Praktiken des Kunstsammelns, die Mobilität von Künstlern (wie etwa Jan van Eyck, Rubens oder Van Dyck) und Werken, sowie Prozesse der Re-Medialisierung (Drückgrafik, Tapisserie) die lokale Rezeption internationaler künstlerischen Phänomene ermöglicht und flämische Kunst als Medium globaler kulturellen Prozesse (Machtdarstellung, Religion) etabliert haben. Dabei wird die Dialektik zwischen lokalen und internationalen Aspekten in der Kultur der Region über Künstler wie James Ensor und Henry van der Velde bis zur jüngsten Generation verfolgt. Auch in diesem Zeitraum bleibt Flandern zwischen grösseren internationalen Mächten eingebunden, wird aber weiterhin als eigener Kulturraum wahrgenommen. Durch eine Analyse von Werken der bildenden Kunst und der Architektur vor Ort wird die Exkursion Flandern als wichtigen Akteur in der internationalen Kunstwelt vom 15. Jahrhundert bis heute erforschen, um zugleich den historischen Entstehungsprozess einer flämischen kulturellen Einheit zu verfolgen.

Daten: 14-19. Juni 2022

Bei Interesse bewerben Sie sich mit einem Motivationsschreiben und einem CV (max. 3 Seiten in einem PDF) bis zum 28.02.2022 bei Laura Valterio (laura.valterio@uzh.ch). Vorbereitungssitzung nach Vereinbarung.

Lehrveranstaltungsnummer: 1084

vvz

Aushang (PDF, 956 KB)

 

Forschungskolloquium: Aktuelle Forschung zur Kunst der Neuzeit

Dozent:
Prof. Dr. Tristan Weddigen
Prof. Dr. Joris van Gastel

Beschreibung: Im Forschungskolloquium wird die aktuelle Forschung der Masterstudierenden,
Doktorierenden und Postdoktorierenden des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der
Neuzeit sowie der Studierenden des Masterprogramms Kunstgeschichte im
globalen Kontext vorgestellt und diskutiert.

Zeit: TBA

Raum: TBA

Lehrveranstaltungsnummer: 1263