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Kunsthistorisches Institut

Herbstsemester 2018

Allgemeine Hinweise

Informationen über die Leistungsnachweise, Absenzenregelung, Abgabetermine, Länge der Hausarbeiten und dergleichen finden sich auf der Seite Hinweise.

Vorlesung: Gian Lorenzo Bernini und die Kunst der Bildhauerei

Dozent: Dr. Joris van Gastel

Beschreibung: Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) gilt als einer der Protagonisten des römischen Barocks und ist ohne Zweifel der bedeutendste Bildhauer seiner Zeit. Ein wesentlicher Teil seines Ruhmes ist auf die Fähigkeit zurückzuführen, die Grenzen seines Mediums zu überschreiten; in Berninis Händen wird aus hartem Marmor weiches Fleisch. Die Vorlesung widmet sich Berninis Tätigkeit als Bildhauer sowie der Frage, was seine Werke über die Skulptur als Gattung an sich vermitteln. Dabei werden wir uns mit der Rolle verschiedener Medien (Zeichnung, Model, Körper) im skulpturalen Prozess, bzw. mit der Beziehung seiner Arbeiten zu anderen Kunstformen wie Architektur, Malerei, Dichtkunst und Theater auseinandersetzen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch Fragen nach der Rolle des Betrachtenden, der Arbeitsteilung innerhalb der Werkstatt sowie der Werkstatt als Ort der künstlerischen Selbstdarstellung. Ziel ist es letztlich, aufzuzeigen, was es heisst, von der Kunst der Bildhauerei im Zeitalter Berninis zu sprechen. 

Leistungsnachweis: BA und MA 3 KP: eine schriftliche Multiplechoice-Prüfung in der letzten Sitzung ohne Möglichkeit der Wiederholung (bestanden/nicht bestanden); BA-Studierende müssen weniger Fragen richtig beantworten als MA-Studierende.

Arbeitszeit: Teilnahme 30 Std. / Prüfungsvorbereitung und Pflichtlektüre 60 Std.

Hilfsassistentin: Rhea Blem

Zeit: dienstags, 14:00-15:45 Uhr

Raum: RAI-G-041

Lehrveranstaltungsnummer: 4590

Einführung in die Kunstgeschichte

Dozent: Dr. Joris van Gastel

Tutorin: Sophie Aigner

Beschreibung: Die Einführung ins Studium und Gegenstand der Kunstgeschichte findet am Kunsthistorischen Institut in Form einer benoteten Übung statt. Die Teilnahme ist verpflichtend für Bachelor Studierende der Fächer Kunstgeschichte und soll im ersten Studiensemester erfolgen.

Ziel der Übung ist, Studienanfängerinnen und Studienanfänger mit Grundproblemen wissenschaftlicher Betrachtung von Kunst und Architektur vertraut zu machen. Die Auseinandersetzung mit Forschungsfragen steht ebenso auf dem Programm wie die Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens. Vielseitige Lektüre macht die Teilnehmenden unter Anleitung der Lehrkräfte mit wissenschaftlichen Methoden und besonders anregenden Deutungsansätzen bekannt. Welche Interessen von Künstlern, Auftraggebern und Betrachtern lassen sich unterscheiden? Welche Eigenschaften und Werte schreiben wir Kunst und Architektur zu? Was sorgt für die Lesbarkeit eines Kunstwerks oder Bauwerks und gibt ihnen Bedeutung? Was ist ein Epochenbegriff? Welche Berufsverständnisse von Künstlern und Künstlerinnen helfen uns bei der Erklärung von Wandlungen künstlerischer Praxis? Welche Künstler-Rollenbilder gehen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen einher? Anhand ausgewählter Werke verschiedener Gattungen und Entstehungszeiten werden diese und andere Fragen der Zuweisung von Werten, Rollen und Aufgaben an Kunstwerke, Kunstschaffende und Institutionen vorgestellt. – In einem begleitenden Tutorat wird eine allgemeine Einführung in das Studium, in die Infrastruktur des Instituts, in den Gebrauch von Hilfsmitteln und in wissenschaftliche Arbeitstechniken sowie in die Vorbereitung von Referaten und schriftlichen Arbeiten geboten.

Zeit: montags, 12:15-13:45

Raum: RAK-E-6

Lehrveranstaltungsnummer: 4577

Bachelorseminar: Einführung in die Kunstgeschichte der Neuzeit. Kunst und Theorie in Italien im 16. und 17. Jahrhundert

Dozent: David Zagoury, M.A.

Tutorin: Rhea Blem

Die Seminarreihe „Einführung in die Kunstgeschichte der Neuzeit“ erforscht jedes Semester anhand wechselnder Hauptthemen die methodische und kunstgeografische Vielfalt, die aktuellen Deutungsansätze, die Diversität der künstlerischen Medien und die Probleme der Epoche.
Das Bachelorseminar möchte die italienische Kunst und Theorie des 16. und 17. Jahrhunderts aus einer Vielzahl von methodischen und thematischen Perspektiven betrachten, wie der Herausbildung von neuen Kunstdiskursen und künstlerischen Wechselbeziehungen zwischen den Kunstzentren Italiens. Am Beispiel verschiedener künstlerischer Bildmedien (Malerei, Grafik, Skulptur, Architektur) werden Naturnachahmung und Antikenrezeption, Formen der Auftraggeberschaft, Stilepochen (Renaissance, Manierismus, Barock), sowie das Verhältnis von Original und Kopie erforscht und diskutiert. Durch die Lektüre und Analyse von Trattati und Künstlerbiografien soll zudem die Vielfalt bildtheoretischer Reflexionen dieses Zeitraums erörtert werden, die beispielsweise durch die Verwendung von Stilbegriffen (maniera), den Wettstreit der Künste (Paragone) und die Bildtheologie der Gegenreformation sichtbar wird.

Programm: Siehe Aushang am KHIST.

Pflichtlektüre: Die Texte werden auf OLAT als PDF zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweis: BA-Studierende erhalten 9 KP für ein schriftlich verfasstes, eine Woche im Voraus abgegebenes Referat sowie eine darauf aufbauende, zwei Wochen nach dem Referat eingereichte Hausarbeit.

Arbeitszeit: Teilnahme 30 Std. / Lektüre 90 Std. / Referat u. Hausarbeit 150 Std.

Termin: freitags, 12:15–13:45 Uhr

Raum: RAA-E-12

Lehrveranstaltungsnummer: 4586

Bachelorseminar: Das Original im Fokus. Schweizer Handzeichnungen 1750-1850

Dozent: Dr. Michael Matile

Das Seminar führt anhand von Originalen der Graphischen Sammlung ETH Zürich in einen nahezu unbekannten Fundus an Handzeichnungen aus der Zeit zwischen 1750 und 1850 ein. Aus diesem Grund findet die Veranstaltung im Depot der Graphischen Sammlung statt, wo der direkte Zugang zu den Sammlungsbeständen gewährt wird. Besprochen wird die Entwicklung und die Funktionen der Kleinmeister-Zeichnungen seit Caspar Wolff und Johann Ludwig Aberli. Die Untersuchung der Originale erlaubt einen vertieften Blick auf die Praxis, die angewandten Techniken und ihre Funktion in Bezug auf die gleichzeitig entstandene Druckgraphik. Es wird die Möglichkeit gegeben, sich intensiv mit einzelnen Aspekten oder einzelnen Künstlern nach Wahl auseinanderzusetzen und dafür stets die Zeichnungen als Quellen und Belege eigener Aussagen heranziehen zu können.

Im Lauf des Seminars konzipiert jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer zu seinem Thema eine kleine Ausstellung, die in einer Führung vorgestellt und in einer schriftlichen Arbeit dokumentiert werden soll. Das Seminar orientiert sich an der Aufgabenstellung einer Kuratorin oder eines Kurators und kann im CV als Nachweis für absolvierte museale Praxis dienen.

Leistungsnachweis: BA-Studierende erhalten 9 KP für ein schriftlich verfasstes, eine Woche im Voraus abgegebenes Referat sowie eine darauf aufbauende, zwei Wochen nach dem Referat eingereichte Hausarbeit.

Arbeitszeit: Teilnahme 30 Std. / Lektüre 90 Std. / Referat u. Hausarbeit 150 Std.

Termin: mittwochs, 14:00–15:45 Uhr

Raum: Graphische Sammlung ETH Zürich, Depotraum HG E 54 (Treffpunkt Ausstellungsraum)

Lehrveranstaltungsnummer: 0423

Masterseminar: Ca. 1968: Radical Experiments Around the Globe

Dozentin: Charlotte Matter, M.A.

«Sixty-eight is an idea, a deformed fantasy about inconsequent freedom, about rebellion without retaliations: a very unrealistic constellation of projections. [...] We consider what happened in the '70s more important, more radical, more precise. But of course these events wouldn't have been possible without '68.»
— Claire Fontaine im Gespräch mit Anthony Huberman, in: BOMB, Nr. 105, Herbst 2008, S. 24.

Weshalb wurde ausgerechnet 1968 von der Geschichtsschreibung zum mythischen Jahr erkoren und worin gründet unsere gegenwärtige Faszination für die globalen Protestbewegungen dieser Zeit? Welche radikalen Vorschläge und Experimente wurden damals erprobt und tragen dazu bei, diesen Moment rückblickend als Paradigmenwechsel festzuschreiben? Im Sinne einer Ausdehnung und Pluralisierung der Perspektiven widmet sich das Seminar künstlerischen Praktiken dieser Zeit unter einem elastischen Zeitbegriff – «um» 1968 herum – und berücksichtigt dabei unterschiedliche Schauplätze. Zur Diskussion stehen unter anderem revolutionäre Kunst, Streik und Boykott als künstlerische Strategien, feministische Interventionen, Konsumkritik sowie ökologische Perspektiven.

Programm: Siehe Aushang am KHIST.

Pflichtlektüre: Die Texte werden auf OLAT als PDF zur Verfügung gestellt.

Leistungsnachweis: MA-Studierende erhalten 9 KP für ein schriftlich verfasstes, eine Woche im Voraus abgegebenes Referat sowie eine darauf aufbauende, zwei Wochen nach dem Referat eingereichte Hausarbeit.

Arbeitszeit: Teilnahme 30 Std. / Lektüre 90 Std. / Referat u. Hausarbeit 150 Std.

Termin: mittwochs, 14:00–15:45 Uhr

Raum: SOF-E-07

Lehrveranstaltungsnummer: 0665

Übung: Imagining Art History Otherwise: Transcultural Approaches to Early Modernity

Dozentin: Prof. em. Dr. Claire Farago (University of Colorado Boulder)

Beschreibung: This course is, above all, a collaborative thought experiment to imagine a future art history liberated from oppositional categories (West vs. the rest, art vs. artifact, etc.), and problematic historical constructs of nation, race/ethnicity, and universalism. A brief critical review of inherited terms and categories provides the starting point for discussing current epistemological, philosophical, and ethical challenges. What can effectively engage with the materiality of things and the fluidity of images transculturally, historically? To understand what is at stake in a radically expanded field, and focusing on the early modern era (ca. 1400-1700), we will consider the usefulness of new organizational concepts, such as embodied ways of knowing, trading networks, and fractal frames of reference. What transcultural strategies are needed to address the mobility and connectedness of people and artifacts, and the complex agencies involved in their interactions? How does “visuality” operate ideologically when the “global contemporary” is considered in this longue durée? What, how, and where do our contributions as scholars/critics/practitioners matter in the unprecedented precariousness of present times?

Termin: viertägige Blockveranstaltung am Freitag 19. Okt. / Samstag 20. Okt. / Freitag 26. Okt. / Samstag 27. Okt. (jeweils 10:00–12:00 und 14:00-18:00 Uhr)

Raum: RAA-E-29

Lehrveranstaltungsnummer: 4588

Übung: Was war „Westkunst“? Kunst und Kunstgeschichtsschreibung im Kalten Krieg

Dozentin: Dr. Vera Wolff (ETH Zürich, Wissenschaftsforschung)

Beschreibung: „Westkunst. Zeitgenössische Kunst seit 1939“ nannten Laszlo Glozer und Kaspar König 1981 eine heute legendäre Ausstellung. Anders als der Titel vermuten lässt, war mit „Westkunst“ damals keineswegs nur Kunst aus den USA oder Westeuropa gemeint. In den Rheinhallen der Kölner Messe wurden vor knapp vierzig Jahren auch Werke aus der jungen Sowjetunion, Japan oder Südamerika gezeigt. Alle sollten, dem programmatischen Untertitel der Ausstellung entsprechend, „nach ihrem Stellenwert in der Geschichte“ und zugleich nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart befragt werden. Diesen Anspruch greift das Seminar auf, indem es die Zeitgenossenschaft der Kunst und der Kunstgeschichtsschreibung der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts vor dem politischen und wissensgeschichtlichen Hintergrund des Kalten Krieges untersucht. Zur Diskussion stehen die internationalen Austauschbeziehungen und Entwürfe von Weltkunstgeschichtsschreibung dieser Zeit, aber auch die Frage danach, was für ein kunsttheoretisches Erbe wir aus der Zeit des Kalten Krieges empfangen haben.

Termin: dienstags, 14:00–15:45 Uhr

Raum: KOL-H-309

Lehrveranstaltungsnummer: 4386

Übung: Museologie. Ein französisches Zeichnungsalbum als Gegenstand objektbasierter Forschung

Dozent: Dr. Michael Matile

Der Trend zu materieller Kulturforschung in den Kulturwissenschaften steht im Kontext der breit angelegten Digitalisierungsanstrengungen und damit der 'Entdinglichung' des Materiellen einerseits und den im universitären Fächerkanon sich in jüngerer Zeit immer stärker manifestierenden 'material culture studies' andererseits. Die "Sprache der Objekte", mit der sich Geschichte schreiben lässt, macht deutlich, wie sehr sie als Instrument der Wissensbildung dienen kann. In diesem Kontext erhalten objektbasierte Untersuchungen, wie sie zu den Kernaufgaben von Museen und Sammlungen gehören, neue Relevanz: Anhand eines umfangreichen und unpublizierten französischen Freundschaftsalbums aus dem Umkreis von Camille Corot soll in der Übung der gemeinsame Versuch unternommen werden, die verschiedenen Ebenen eines facettenreichen Objekts zu erfassen und wenn möglich die daran beteiligten Zeichner zu erkennen, den Entstehungszusammenhang näher zu beleuchten und eine sachgerechte Dokumentation zu erstellen. Ziel der Übung ist es, über den Weg der Analyse des Albums in das Gebiet der Skizzenbücher und Karikatur des frühen 19. Jahrhunderts einzutauchen.

Leistungsnachweis: Studierende erhalten 6 KP für wöchentliche Recherchearbeiten (1. Teil der Übung) und Übernahme eines Referats.

Arbeitszeit: Teilnahme 30 Std. / Lektüre 30 Std. / Recherchen und Referat 120 Std.

Termin: dienstags, 10:15–12:00 Uhr

Raum: RAK-E-6

Lehrveranstaltungsnummer: 0439

Forschungskolloquium: Aktuelle Forschung zur Kunst der Neuzeit

Dozent: Prof. Dr. Tristan Weddigen

Beschreibung: Forschungskolloquium für Masterstudierende, Doktorierende und Postdocs des Lehrstuhls.

Leistungsnachweis: Referat

Termin: TBA

Raum: TBA

Lehrveranstaltungsnummer: 4376