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Dozenten: Prof. Tristan Weddigen & Dr. Michael Matile
Herbstsemester 2011
Zeit: Jeden zweiten Donnerstag, 18.15 – 19.30 Uhr
Raum: HG E 53, Graphische Sammlung der ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich
Lehrveranstaltungsnummer: 2261
This lecture series presents recent research concerning the history of the object, the notion of artistic labor, artistic technique and practice and above all, the creative and intellectual potential of the graphic line. Within the time frame 1450-1800, focus will be placed upon the intellectual implications arising from the graphic work process as well as upon the visible dialogue between craft and material. The lectures given by internationally recognized scholars in the field of the graphic arts probe various issues which treat artistic technique as a mode of thinking. At least since the Renaissance, there has been an idealization of the thinking hand, an emphasis upon the artist’s creative ingenium and the intellectualization of the drawing act via disegno, the most potent concept that enhanced the status of the visual arts. Against this theoretical and practical background, is it possible to consider the graphic process as an index of the division of labor, the social structure and the self-consciousness of the Renaissance workshop? How can we relate the fundamental idea of disegno with actual drawing process? Is there a correspondence between the gesture and movement of the engraver’s hand with other skills, such as the handling of weapons or other martial techniques? How did new techniques such as woodcuts establish themselves and develop? What is the function of specific types of media genres such as drawing manuals? How can specific techniques such as etching be described in aesthetic terms? What is the status of a preparatory drawing? What kind of thinking is inscribed in a sketch?
Der Vortragszyklus folgt den jüngsten Diskussionen und Forschungen zur Geschichte des Objekts, des Werkbegriffs, der künstlerischen Techniken und Praktiken und vor allem auch der graphischen Linie als solcher. Innerhalb der Zeitspanne zwischen 1450 und 1800 soll das Augenmerk auf den intellektuellen Anteil des Künstlers am graphischen Werkprozess sowie auf den sichtbaren Dialog des Schaffenden mit dem Handwerk und dem Material gerichtet sein. Durch die vertiefte Analyse der Kunstwerke sollen die geistigen und handwerklichen Prozesse sowie die künstlerische Reflexion über das eigene Tun sichtbar gemacht werden. Seit der Renaissance lässt sich eine Idealisierung der denkenden Hand, eine Hervorhebung des kreativen Ingeniums und eine Intellektualisierung der Zeichnung als disegno beobachten, die den Status der bildenden Kunst aufwerten sollen. Die Vorträge international anerkannter ForscherInnen im Bereich der graphischen Künste greifen unterschiedliche Fragen auf, die die künstlerische Technik als Denkprozess begreifbar machen sollen: Kann man am zeichnerischen Vorbereitungsprozess die Arbeitsteilung, die Sozialstruktur und das Selbstverständnis einer Renaissancewerkstatt ablesen? Wie ist der für die Kunsttheorie fundamentale Begriff des disegno mit der Zeichenpraxis in Beziehung zu setzen? Findet die Handbewegung des Zeichners und Stechers eine Entsprechung in anderen Künsten, etwa im Führen von Waffen? Wie haben sich neue Techniken wie die des Buchholzschnittes etabliert und entwickelt? Was sind die Funktionen von besonderen Mediengattungen wie Zeichenbüchern? Wie lässt sich die spezifische Technik des Radierens ästhetisch beschreiben? Was ist der Werkstatus einer vorbereitenden Zeichnung? Welche Art von Denken schreibt sich in eine Skizze ein?
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Tutorin, B.A. Filine Wagner
22. Dezember