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The project aims to analyse a period of the history of Lombardy, from the 14th to the beginning of the 16th century, which saw the establishment of the region as a distinct political and cultural entity. Focussing on this particular geographical area, the project will study an exemplary case of the construction of a cultural identity, whose cultural repercussions still resonate in present-day Italy. As part of a potent political project it has been sustained by complex mechanisms of self-representation and the imposition of a prestige taste. The investigation proposes both an archaeological examination of cultural identities and an investigation of cultural signifiers, objects, and expressive forms of the past; it also interrogates the objective status of interpretations transmitted from the past. Finally, it aims to taxonomize the temporal and stylistic phases of the historical process, deconstructing indeed the historiographic trajectories which have sustained this vision of the past until the present day.
Sinergia 2010-1012
Zum Einen soll in diesem Modul eine begriffstheoretische Diskussion der Herrschaftsmodelle in der älteren und neueren Forschung und deren Anwendung auf das Territorium der Visconti und der Sforza und ferner eine systematische Recherche zu den visuellen Inszenierungen von Herrschaft durchgeführt werden. Die medialen Formen, die untersucht werden sollen, stammen aus den Bereichen Kartographie, Buchmalerei, Urbanistik und Kunstgewerbe. Dabei sollen diese nicht wie bisher unter stilkritischen oder formanalytischen Gesichtspunkten untersucht werden. Sondern das Ziel dieses Moduls ist, ausgehend von Überlegungen zur politischen Ikonographie der Bildwerke, eine Anwendung neuerer kulturwissenschaftlicher Forschungsansätze auf den Herrschaftsraum der Visconti und der Sforza. Dabei wird Raum in Anlehnung an Konzepte des topographical turn bzw. des topological turn verstanden.
Zum Anderen liegt diesem Modul das Verhältnis von Kunst und Wissen sowie jener Bildwerke zugrunde, welche Zeugnisse einer ausgeprägten Wissenskultur unter den Visconti und den Sforza darstellen. Die Beschäftigung mit einer spezifisch mailändisch-pavesischen Wissenskultur ist hierbei nicht vom ersten Teil des Moduls unterschieden. Denn Herrschaft und Wissen stehen in einem komplexen Abhängigkeitsverhältnis zueinander, da analog zur visuellen Herrscherinszenierung die mediale Konstruktion des Herrschers als Förderer der Wissenschaften von großer Bedeutung war. Das Ziel des Moduls ist daher einerseits, die Schauplätze dieser Wissenskultur (Universität, Bibliothek, Hof) zu identifizieren und deren mediale Zeugnisse aus den Bereichen Kartographie, Wand- und Buchmalerei sowie Zeichenkunst zu analysieren. Andererseits sollen diese Zeugnisse als Stabilisierungsfaktoren von Herrschaft gedeutet werden. Denn im Wettstreit mit anderen Herrschern ihrer Zeit verdeutlichten die Visconti und die Sforza durch sie ihre Pracht und Stärke nach außen hin und banden durch die identitätsstiftende Visualisierung ihres Charismas die Untertanen und die Führungsschichten in den unterworfenen Städten an sich.
Die beiden Aspekte des Moduls sollen zu einer Synthese zusammengeführt werden, die eine Identifizierung der Untergebenen mit dem eigenen städtischen und territorialen Umfeld feststellt. Diese Identifizierung, die durch die politische und mediale Inbesitznahme des lombardischen Territoriums unter den Visconti und den Sforza gefördert und nach außen und innen kommuniziert wurde, bildet das Fundament für die Entwicklung einer spezifisch lombardischen kulturellen Identität.
Prof. Dr. Tristan Weddigen, Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich
M.A. Peter Scholz, Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich
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