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Tagung, 21.–23. November 2019
Mit: Magdalena Bushart, Daniela Hahn, Arie Hartog, Angela Lammert, Iris Laner, Guido Reuter, Seraina Renz, Linda Walther, Julia Wallner
Hans Josephsohn, 1920 in Königsberg geboren, zuerst nach Florenz und dann in die Schweiz immigriert, hat seit den 1950er Jahren in Zürich ein umfangreiches, radikal eigenständiges bildhauerisches Œuvre geschaffen. Viele Jahrzehnte wurde der 2012 verstorbene Künstler mit seinem figurativen Werk als zeitlos vestanden – heute kann man ihn zu den bedeutenden Erneuerern der Plastik des 20. Jahrhunderts zählen. Josephsohn, einer der vielen Geflüchteten des 20. Jahrhunderts, war kein Zeitflüchtiger. Seine Zeit ist, mit Ingeborg Bachmann gesprochen, eine »gestundete Zeit«, eine aufgeschobene, eine gedehnte Zeit im Bewusstsein ihrer Präsenz. Die Plastiken wecken Assoziationen an zerklüftete Felsmassen, Spuren der Entstehung sind ebenso sichtbar wie Prozesse der Herstellung oder des Verfalls. Die vermeintliche Zeitlosigkeit von Josephsohns Werken soll deshalb hinterfragt, Anzeichen der Zeitlichkeit in der Materialität hervorgehoben und temporale Aspekte der Wahrnehmung, Serialität und Wiederholung genauer beleuchtet werden. Die Tagung untersucht Aspekte der Prozessualität sowohl mit Blick auf die Zeit der Entstehung als auch auf die Zeit der Rezeption.
Im Vorgriff auf das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2020 richten das Deutsche Seminar und das Kunsthistorische Institut der Universität Zürich in Kooperation mit dem Kesselhaus Josephsohn die internationale Tagung »Gestundete Zeit – 100 Jahre Hans Josephsohn« aus.
21.–23.11.2019, Universität Zürich
Am 22.11. findet die Tagung im Kesselhaus Josephsohn / Sitterwerk St. Gallen statt; um 19:00 Uhr: Gespräch mit Peter Märkli, Architekt La Congiunta (TI)
Konzeption: Claudia Keller und Bärbel Küster, in Kooperation mit Ulrich Meinherz (Kesselhaus Josephsohn / Sitterwerk St. Gallen)
Mit Beiträgen von: Magdalena Bushart, Daniela Hahn, Arie Hartog, Angela Lammert, Iris Laner, Guido Reuter, Seraina Renz, Linda Walther, Julia Wallner
Detailliertes Programm hier (PDF, 433 KB). Um Anmeldung wird gebeten: claudia.keller@ds.uzh.ch