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Dozentin: Dr. Angela Dimitrakaki (University of Edinburgh)
Vier ganztägige Sitzungen am Freitag 29. September / Samstag 30. September / Freitag 27. Oktober / Samstag 28. Oktober, jeweils 10:00–17:00 Uhr – 6 ECTS
‘Contemporary art’ is often seen to emerge in the rebellious 1960s, and what made that decade most rebellious was the rise of so-called second wave feminism and concepts such as ‘sexual politics’, which impacted art in practice and theory. The feminist struggle intensified in the 1970s, often dubbed the ‘feminist decade’ in art and beyond, while the 1980s witnessed both a deepening and a fragmentation of feminism’s focus and impact. In the 1990s, things became even more complex: the demise of the Soviet bloc and the violence of ‘transition’, the emergence of concepts such as ‘globalisation’, the increased visibility of technology, the ideology of ‘post-feminism’ – all generated a web of contradictions as the setting for feminism’s revival in the 21st century. In the past two decades, the major divides of neoliberalism and the crises of capitalism have destabilised societies and ushered forth feminism as a renewed social force. Questions on the feminisation of labour, on social reproduction, on violence and gender, on the meaning of feminist activism, or on the masculinism of neo-fascism have mobilised feminists (of any gender) from Latin America to Europe – and the art field is part of this struggle. The course will offer a selective reflection on this ‘long contemporary’ as a feminist contemporary, with the intention to provide a framework for examining how ‘the contemporary’ in art history is closely connected with social and intellectual histories.
Dozentin: Prof. Dr. Bärbel Küster
Dienstags, 16:15–18:00 Uhr – 3 ECTS
Die Institution des Museums hat im 20. Jahrhundert fundamentale Wandlungen durchlaufen. Es wurden nicht nur traditionelle Formate des Ausstellens in Frage gestellt, sondern auch Ziele und Sammlungsinteressen sowie die Verortung der Institution in der modernen Gesellschaft neu erdacht. Heute existieren Museen in hochausdifferenzierten Formen. Die Institution hat mit erstaunlichen Wandlungen historische Etappen hinter sich gebracht, die mit den Schlagworten Museumsreform, Kunst für Alle, Erinnerung und Identität, Museumsboom und Bilbao-Effekt umrissen werden können. Die eigentliche Herausforderung dieser von Walter Grasskamp als erfolgreiche Fehlkonstruktion bezeichneten Institution steckt heute in der Diskrepanz eines globalisierten Kunstmarktes und den lokalen Funktionen des Museums. Die Vorlesung erläutert historische Etappen der Ausdifferenzierung, spezifische politisch-kulturelle Machtstrukturen des Museums, die sich im Spannungsfeld transkultureller Museumsgeschichte vs. lokaler Spezifik zeigen und alternative Konzepte. Aufgezeigt wird anhand ausgewählter Aspekte und prägnanten Beispielen (Kunstsystem und institutionelles Selbstverständnis, Museumsarchitektur, transkulturelle Museumsgeschichte, Display/Ausstellungsdesign, Museumskritik, Museumstheorien) der Wandel der Institution, so dass am Ende eine Standortbestimmung möglich sein wird.
Dozent: Prof. Dr. Hans B. Thomsen
Freitags, 12:15–13:45 Uhr – 3 ECTS
This lecture series will look at a wide range of pictorial narration in handscroll format from Japan. The lectures will focus on a number of topics, from Buddhist handscrolls, landscapes, war scenes, ghost stories, fairy tales, to other popular narratives. The scrolls can also describe the narratives of famous people, sites, religious institutions, and events. We will cover a wide range of historical periods, from early tomb mural paintings to twenty-first-century virtual examples, and aim to demonstrate the enduring popularity and vitality of this art form, an artistic medium that has persisted through continuing changes in contexts, cultures, and meanings. The easily transportable format of the handscrolls, with an easy fit into a wide range of formats and budgets, undoubtedly contributed to the longevity of the medium. The lectures will incorporate a close examination of the physical forms of the scrolls into their work and will discuss larger issues such as religious and secular patronage, functions, materiality, cross-cultural influences, word-and-text relationships, treatment of space and time, and political satire. This comprehensive overview of the handscroll medium will hopefully yield a wider understanding of how, when, and why this medium was continually used over millennia of East Asian cultures.
Dozentin: M.A. Charlotte Matter
Mittwochs, 16.15–18.00 Uhr – 9 ECTS
Global: Der Begriff ist allgegenwärtig und greift in sämtliche Bereiche der Kunst, angefangen bei der Kunstproduktion und deren Verbreitung (etwa in Ausstellungen mit Titeln wie «Global Conceptualism» oder in der dezidiert globalen Neuausrichtung zahlreicher Sammlungen und Museen) bis zu deren Theoretisierung in Forschung und Kritik. Er betrifft sämtliche Epochen und alle Gattungen. Entsprechend vielfältig sind seine möglichen Auslegungen und Implikationen – und damit auch die Gefahr, zur leeren Floskel zu verkommen. Gerade heute stellt sich jedoch – vor dem Hintergrund wieder erstarkender nationalistischer Tendenzen der Abschottung einerseits, und mit Blick auf die weltweiten, miteinander verschränkten Krisen in Politik, Wirtschaft und Ökologie andererseits – umso dringender die Frage, wie eine globale Sicht für die Kunstgeschichte produktiv gemacht werden kann. Das Seminar betrachtet Phänomene, die globale Perspektiven erforderlich machen, so etwa Kolonialismus und Imperialismus, Rohstoffe und Handelswege, Sammlungen und Ausstellungen (von den Wunderkammern der frühen Neuzeit über Weltausstellungen bis zum heutigen Biennale-System), Künstlerreisen und Tourismus, Krieg, Kapitalismus, Umweltkrisen und Migration. Angestrebt wird eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte einer globalen Kunstgeschichte. Dabei sollen Schlüsselbegriffe und -methoden kennengelernt, ihre Begrenzungen und Problematiken ebenso diskutiert wie ihre Potenziale erkannt werden.
Leistungsnachweis: Referat (eine Woche im Voraus abzugeben) und darauf aufbauende Hausarbeit (zwei Wochen nach dem Referat einzureichen); kontinuierliche Vorbereitung der Seminarlektüre und aktive Teilnahme an den Diskussionen.
Dozent: Prof. Dr. Wolfgang Kersten
Freitags, 12:15–13:45 Uhr – 9 ECTS
Der weltweit bekannte zeitgenössische japanische Künstler und Entertainer Yasumasa Morimura (*1951) hat ein umfangreiches und höchst komplexes Œuvre geschaffen, welches allgemein unter dem Ismus «Appropriation Art» subsumiert wird und sowohl in der Kunst- als auch der Fotografiegeschichte Relevanz beansprucht. Das Schwergewicht des Seminars liegt darin, unter der zweifach zu verstehenden Devise «Arbeit am Bild» die gesamte grundsätzlich selbstreferenzielle Spannbreite der künstlerischen Produktion von Morimura auszuloten. Lernziele: Wissenschaftliche Grundausbildung und Vertiefung, Sach- und Objektkenntnis in der zunehmend global ausgerichteten Kunstgeschichte, Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens in einer historischen Disziplin, Kenntnis in der Präsentation kulturgeschichtlicher Zusammenhänge und kunsthistorischer Fragestellungen, Befähigung zur Abfassung von Qualifikationsarbeiten, Studium, vertiefte Ausbildung eines problemgeschichtlichen Bewusstseins, wissenschaftliche Sprachkompetenz.
Dozentin: Prof. Dr. Liliana Gómez-Popescu
Dienstags, 12:15–13:45 – 9 ECTS
Zeugenschaft wird in der Literatur und visuellen Kultur der Gegenwart grundlegend verhandelt. Dabei reflektieren literarische Fiktionen als auch performative und ästhetische Praktiken Zeugenschaft als kulturelles Phänomen. Vor allem die romanischen Literaturen der Gegenwart haben vielschichtige Narrative von Zeugenschaft (Archiv, Autofiktion, testimonio etc.) hervorgebracht, die sich ebenso produktiv in den visuellen Kulturen widerspiegeln und Interpretationen der Gegenwart vor dem Hintergrund politischer Gewalt (Genozid, Militärdiktatur, Bürgerkrieg) herausfordern. Das Seminar möchte diesen Entwicklungen in Literatur, Theater, Performance und Kunst nachgehen und das Verhältnis von Zeugenschaft und Fiktion in den verschiedenen Medien untersuchen. Ein Schwerpunkt soll zu Spanien und Lateinamerika herausgearbeitet werden. Dabei werden kulturanalytische Ansätze und neue theoretische Zugänge zu Zeugenschaft, Zeugnis und Zeuge herangezogen, um den Begriff als auch die verschiedenen Kontexte von Zeugenschaft als kulturelles, ethisches und juristisches Phänomen zu diskutieren.
Dozent: Prof. Dr. Tristan Weddigen
11. bis 16. September 2017 – 6 ECTS
Es mag trivial scheinen, dass Rom immer wieder den Anspruch erhoben hat, das Caput Mundi, das Zentrum der Welt, zu sein. Doch wurden in der Kunstgeschichte die daraus resultierenden Verflechtungen Roms mit europäischen und insbesondere aussereuropäischen Kulturen bisher nur wenig systematisch erforscht. Die Exkursion möchte daher vor Ort nach sprechenden Zeugnissen interkulturellen Austauschs in der Kunst von der Renaissance bis heute suchen. Es geht hier nicht nur um ein exploratives Mapping Roms als einem Knotenpunkt im globalen Netzwerk von Produktion und Konsumption ästhetischer Artefakte. Sondern es soll auch konkret analysierten werden, wie Machtverhältnisse und Ansprüche ausgedrückt, Kodes visueller Kultur übersetzt werden, das kulturell Andere konstruiert, angeeignet und einem Bedeutungswandel unterworfen wird. Dies lässt sich sowohl an einzelnen Werken wie auch an den Institutionen aufzeigen, die das Fremde sammeln, ordnen, ausstellen. Anhand von Fallbeispielen der bildenden Kunst und Architektur soll Rom als eine reale wie imaginäre Kontaktzone betrachtet werden, in der auch ein mögliches spezifisch Römisches in der Darstellung des Fremden erkenntlich wird. Umgekehrt kann etwa die Aktivität fremder KünstlerInnen in der Stadt und ihr Einwirken auf das Kunstsystem den herrschenden kunsttheoretischen Kanon unterwandern und das Selbstbild der Stadt verändern. Die kunstgeografische Ebene ist gerade im Fall Roms um eine historische Dimension zu erweitern, die die Frage nach der Historizität des Selbst und des Anderen aufwirft. Im Rahmen der Exkursion soll getestet werden, inwieweit zentrale Methodenbegriffe postkolonialer Kulturtheorie für die Kunstgeschichte seit der Renaissance als heuristische Werkzeuge eingesetzt werden können.
Dozentin: Prof. Dr. Francine Giese
Mittwochs, 16:15–18:00 Uhr – 6 ECTS
Die gemeinsam mit Axel Langer vom Museum Rietberg durchgeführte Veranstaltung widmet sich einer der glanzvollsten Phasen iranischer Kunst und Architektur, als die schiitischen Safaviden im frühen 16. Jh. von Ardabil aus eines der drei Grossreiche der neuzeitlichen Islamischen Welt schufen, das bis ins 18. Jh. Bestand haben sollte. Bekannt für das unter Shah Abbas I. (reg. 1588–1629) zur Metropole ausgebaute Isfahan, führten die Safaviden die iranische Kunst und Architektur an die Schwelle der Moderne und öffnete sie westlichen Einflüssen. Im Zentrum der Veranstaltung stehen folgende Themen: Malerei, Hofkunst, Grab und Moschee, Persien und der Westen. Eine im Februar 2018 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Islamwissenschaft der UZH geplante Iran-Exkursion dient der Vertiefung der im Rahmen der Veranstaltung erarbeiteten Inhalte.