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Donnerstag, 29. Oktober 2009
Symposium
Ort: Kuppelsaal (4. OG), Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, Universtität Bern, Lageplan: http://www.bau.unibe.ch/plaene/hgexwiunis.htm
Angesichts einer globalisierten wirtschaftlichen, sozialen und klimatischen Realität, sind wir mit einer Situation konfrontiert, die nach den "einzig richtigen", von Experten zu ermittelnden, Lösungen drängender Probleme zu rufen scheint. Entsprechend werden Entscheide und Positionen, seien sie politischer oder auch gestalterischer Natur, häufig mit wissenschaftlichen - und damit scheinbar zwingenden – Argumenten legitimiert. Der Vielheit der Meinungen und möglichen Perspektiven steht in solchen Momenten die rhetorisch ins Feld geführte Autorität der einen, wissenschaftlich begründeten Lösung gegenüber. Andererseits spiegeln sich auch Konflikte zwischen disparaten Positionen, Anschauungen, Meinungen und (materiellen) Traditionen in der Konkurrenz verschiedener "Experten" oder Lager innerhalb der wissenschaftlichen Forschung und ihren Diskursen. Die Frage nach Rhetorik und Autorität betrifft somit stets verschiedene eng miteinander verschränkte Prozesse: die der Herstellung von Wissen und jene seiner Vermittlung oder An- bzw. Verwendung. Von Interesse sind jeweils die Momente gestaltender Entscheidung, hat doch der Wahrheitsanspruch und die Überzeugungskraft dessen, was "gewusst" wird (und nicht bloss gemeint, geglaubt oder angenommen) für problemorientierte, bzw. nach Innovation und Wirkung strebende Entwurfsvorgänge, seien sie dem Bereich der Forschung selbst zugeordnet, jenem des Politischen, oder denen der Kunst und Architektur, häufig ausschlaggebende Bedeutung. Dennoch spielen strategische sowie ästhetische, emotionale und intuitive Faktoren im Umgang mit dem Wissenschaftlichen eine bedeutsame Rolle. Die Autorität und Rhetorik des Wissens und des Wissenschaftlichen tritt hierbei nicht allein als Macht des Faktischen, in der Form scheinbar objektiver Daten auf, sondern wird zudem durch technologische Apparturen, Auswertungsverfahren, Darstellungsstrategien verkörpert, die eine besondere Überzeugungskraft (und eigene ästhetische Attraktivität) besitzen. So blickt diese im Rahmen des Pro*Doc Art & Science veranstaltete Tagung auf für gestaltende Verfahren charakteristische Such- und Entscheidungsprozesse und stellt die Frage nach dem Moment der Selektion von Methoden, Einflussgrössen und Darstellungsoptionen und nach der Relation von (insbesondere künstlerischen und architektonischen) Zielen und Wirkungsintentionen, wissenschaftlichen Verfahren und politischer Haltung.
10:00 Philip Ursprung / Nina Zschocke: Begrüssung und Einführung.
10:15 Jakob Tanner: Wirtschaftskurven als Wissensform: visuelle Evidenzeffekte der „unsichtbaren Hand“ des Marktes.
11:15 Matthias Sauerbruch: Beyond Green.
12:15 Pause / lunch
14:00 Christoph Asendorf: Moholy-Kepes_Lynch. Kunst, Wissenschaft und die Arbeit an der Gestalt der Moderne.
15:00 Bernd Nicolai: Rhetoriken und Wissenschaftlichkeit in Städtebau- und Landesplanungskonzepten von Architekten der Gegenwart.
16:00 Kaffee / coffee
16:15 Matthias Noell: Schreibtische der Macht. Zur Repräsentation der Berliner Reichskanzlei und des Bonner Kanzlerbungalows im Buch.
mit Prof. Christoph Asendorf
Ort: Haus der Universität, Schlösslistrasse 5 , Bern, http://www.hausderuniversitaet.ch