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Kunsthistorisches Institut

HS 07


Vorlesung

Angst

Prof. Dr. Philip Ursprung

Dienstag 12:15–13:45 Uhr, KOL F 101

Die Angst vor Arbeitslosigkeit, Naturkatastrophen, Terror und Krankheiten ist untrennbar mit dem Alltagsleben in den heutigen Industrienationen verwoben. Anstelle des Glaubens an die Zukunft, der die Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beflügelte, ist seit den 1970er Jahren eine diffuse Angst vor der Zukunft und vor Veränderung getreten. Welches sind die Ursachen dafür? Ist Angst die Kehrseite des ökonomischen und militärischen Globalisierungsprozess, ein Indiz für dessen Rohheit und Ausschliesslichkeit? Schüren und instrumentalisieren die Herrschenden die Angst, um die Gesellschaften durch ideologischen Druck im Griff zu behalten? Wie gehen die Versicherer, Investoren und Ökonomen damit um, also die Verwalter von Risiken? Wie gehen die Naturwissenschaftler damit um? Und vor allem: Wie artikulieren die Künstler, Architekten, Musiker, Filmemacher und Dichter das Phänomen und wie lässt sich diese Dynamik aus kulturhistorischer Sicht analysieren und lokalisieren? Die Vorlesung geht diesen Fragen anhand von Fallstudien aus dem Bereich der visuellen Kultur nach und untersucht, wie diese Phänomene in Beziehung zu früheren Darstellungen von Angst aus dem 19. und 20. Jahrhundert stehen.

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende und Gasthörer der Kunstgeschichte, Psychologie, Architektur und allgemein der Geistes- und Sozialwissenschaften.

 

Seminar

Kriterien der Kritik in Kunst und Musik

Prof. Dr. Philip Ursprung zusammen mi Isabel Mundry (ZHdK, Departement Musik)

Donnerstag 16:15–18:00 Uhr, KOL E 21

Zeitgenössische Kunst und zeitgenössische Musik stellen besondere Anforderungen an die Vermittlung. Es geht nicht nur darum, Phänomene, die einem breiten Publikum unbekannt sind, zu erschließen, sondern auch, sie zu bewerten – und damit auch den Autoren selber mittel kritische Begleitung weiterzuhelfen. Allerdings hat die Vermittlung im Lauf des 20. Jahrhunderts viel Terrain verloren. Sie ist zu einem Rädchen innerhalb des wachsenden Betriebs der Vermittlung geworden. Weder die Kunstproduktion noch das breite Publikum erwarten von ihr entscheidende Impulse.

Die Lehrveranstaltung geht der Frage nach, wie Werke der Kunst und der Musik adäquat beschrieben und bewertet werden können. Im Blickpunkt stehen sowohl ausgewählte Werke wie auch eine Reihe von kritischen Texten. Anhand von gemeinsamen Ausstellungsbesuchen, dem gemeinsamen Anhören von aktuellen Kompositionen sowie der Lektüre von ausgewählten Texten von Kritikern werden die Fragen von Qualitätsurteil und Vermittlung diskutiert.

Die Veranstaltung wird zusammen mit dem Departement Musik der Zürcher Hochschule der Künste durchgeführt. Sie richtet sich an Studierende und Gasthörer der Kunstgeschichte, der Musikwissenschaft, der Musik, Geistes- und Sozialwissenschaften.

Die Themen und die Veranstaltungsorte werden in der ersten Sitzung am Donnerstag, 20. September 2007 im KOL E 21, Beginn 16.15 bekannt gegeben.

Auskunft: benjamin.a@gmx.ch

 

Kolloquium für LizentiandInnen, DoktorandInnen und PostdoktorandInnen

Prof. Dr. Philip Ursprung zusammen mit Prof. Elisabeth Bronfen

Do, 18.15-20.00

Erste Sitzung: Donnerstag, 4. Oktober 2007, 18.15 Uhr

Die Veranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Studierende. Das Programm besteht in der gemeinsamen Lektüre folgender Bücher:

Mieke Bal: Traveling Concepts in the Humanities: A Rough Guide, Toronto, University of Toronto Press, 2002.

Jean-Paul Sartre: L’imaginaire, Paris, Gallimard, 1940 (diverse Neuauflagen, auch auf englisch: The Imaginary, A Phenomenological Psychology of the Imagination).

Henri Bergson, Materie und Gedächtnis (diverse dt. Ausgaben, englisch Matter and Memory, original französisch Matière et Mémoire, Essay sur la relation du corps à l’esprit (1896).

Auskunft:

usprung@khist.uzh.ch

Proseminar

Wenn Künstler forschen. Wissenschaftliche Referenzen in der aktuellen Kunstproduktion

Dr. Rachel Mader zusammen mit Prof. Christoph Schenker, Leiter Institut für Gegenwartskünste (ZHdK)

Freitag 14:15–15:45 Uhr, E - 6

Der Begriff der Forschung ist traditionellerweise eng mit akademischer Wissenschaftlichkeit verbunden. Seit einigen Jahren bezeichnen aber auch Kunstschaffende ihre Arbeitsweise als Forschen und postulieren damit ein verändertes Verständnis von Kreativität. Und seit auch die Kunsthochschulen von staatlicher Seite dazu angehalten sind Forschung zu betreiben ist augenscheinlich, dass eine strikte Trennung zwischen Kunst und Wissenschaft nicht mehr aufrecht zu erhalten ist. Im Seminar untersuchen wir Arbeiten, die sich dezidiert auf Wissenschaft beziehen, sei dies bezüglich ihre Methode, ihrer Argumentation, ihrer Kenntnisse oder ihrer Darstellungsformen.

Während zur Verbindung von den Naturwissenschaften zur künstlerischen Praxis in den letzten Jahren verschiedene Publikationen erschienen sind, fehlen systematische Untersuchungen wenn es um Referenzen auf die Soziologie, Ethnologie, die Kulturgeographie oder auch einzelne theoretische Positionen wie Gender oder Postkolonialismus geht. Dabei interessieren uns etwa Ansätze wie diejenigen von Erik van Lieshout oder Esra Ersen, die in ihren Videoarbeiten anthropologische Feldstudien unternehmen, Christian Philip Müller, der die Ortsspezifizität seiner Werke mit profunden historischen und kontextuellen Recherchen verbindet oder auch George Steinmann, der jeglichem künstlerischen Handeln akribische Materialanalysen vorausschickt.

Übung

Momente der Politisierung der Kunst seit 1789

Dr. Stefan Neuner

Mittwoch, 14.00-15.45 Uhr

Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Kunst und Politik steht, wie etwa die die documenta 12 gezeigt hat, im Zentrum der gegenwärtigen Debatten. Ein Konsens besteht allemal darüber, dass Kunst gegenüber der Gesellschaft und ihren politischen Institutionen eine 'kritische' Funktion erfüllt und auch erfüllen soll. Skeptisch sollte allerdings stimmen, dass 'kritische' Funktion künstlerische Produktion in die Rolle des 'schlechten Gewissens', das sich der Kapitalismus gerne leistet, festhält.

Die Lehrveranstaltung wird anhand der Lektüre ausgewählter Texte Situationen (historische und strukturelle) zur Dikussion stellen, in der sich die Beziehung zwischen Kunst und Politik prinzipiell anders gestaltete. Insbesondere in Momenten der Politisierung der Gesellschaft (Französische Revolution, Oktoberrevolution, Mai 1968 usf.) wurde danach gefragt, wie Kunst selbst zu einem Moment der Politisierung, einer im positiven Sinne politisch wirksamen und umgestaltenden Kraft werden könne.

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