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Kunsthistorisches Institut

Lehrveranstaltungen

Vorlesung

In Bewegung: Kunst und Architektur seit den 1950er Jahren

Di, 12:15-13:45

Prof. Dr. Philip Ursprung

Diese Veranstaltung kann absolviert werden im Rahmen der Module 317, 514 (2 ECTS)

Die Kunstgeschichte der mittleren 1950er und 1960er Jahre war gekennzeichnet durch den Übergang vom statischen Objekt zum dynamischen Prozess. Traditionelle Gattungen wie Malerei und Skulptur wurden abgelöst durch ephemere Praktiken wie Happening und Performance. Diese Veränderung hat Konsequenzen für die Art, wie Kunst ausgestellt, reproduziert und rezipiert wird. Nicht zuletzt änderte sie auch die Art, wie Kunstgeschichte geschrieben wird. Die Vorlesung wird anhand von ausgewählten Beispielen aus Kunst und Architektur diese Dynamisierung beleuchten und kritisch reflektieren.

23.02.10 Einführung
02.03.10 American Action Painting
09.03.10 Happening
16.03.10 Performance
23.03.10 Vom Fun Palace zum Centre Georges Pompidou
30.03.10 Kinetische Kunst
06.04.10 Unterrichtsfrei (Osterferien)
13.04.10 Performative Kunstgeschichte
20.04.10 Exkursion nach Belgrad, keine Vorlesung
27.04.10 Wiener Aktionismus
04.04.10 Ephemere Architektur
11.05.10 Exkursion nach Stuttgart, keine Vorlesung
18.05.10 Body Art
25.05.10 Performance in der Schweiz seit den 1990er Jahren
01.06.10 Schlussprüfung

Seminar

Das Humane und das Inhumane

Dienstag, 16.00-17.45

Prof. Dr. Philip Ursprung (Kunsthistorisches Seminar)
PD Dr. Jürg Berthold (Philosophisches Seminar)

Konzepte des (In-)Humanen stehen nicht nur im Zentrum von natur-wissenschaftlichen Disziplinen, so etwa in den Lebenswis-senschaften, von philosophischen und kulturwissenschaftlichen Diskursen und ökonomischen Theorien. Sie beschäftigen auch die Literatur und die Kunst. Viele Positionen scheinen sich lesen zu lassen als Echo auf die von Michel Foucault im Anschluss an Nietzsche und an Heideggers „Brief über den Humanismus“ dia-gnostizierte „Fin(s) de l’homme“. Im Seminar sollen kunsthistorische, kulturwissenschaftliche und philosophische Texte rund um die Fragen nach einem möglichen (Post) Humanismus gemeinsam gelesen und diskutiert und in Beziehung zu ausgewählten Kunstwerken gesetzt werden. Die Veranstaltung steht im Zusammenhang mit dem aktuellen Schwerpunktthema des Programms art, science & business der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Geplant sind im Mai eine eintägige Exkursion zur gleichnamigen Ausstellung im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart und Gespräche mit Stipendiaten der Akademie.

Bedingungen für den Leistungsnachweis
Der Besuch des Seminars gemäss den unten angeführten Bedingungen gibt. Die im Folgesemester zu schreibende Arbeit gibt ebenfalls 3K (nur möglich für Studierende der Kunstgeschichte). Der Besuch des Seminars bedeutet: • Regelmässige Teilnahme an den Seminarveranstaltungen • Teilnahme an der Exkursion vom 11.5. nach Stuttgart • Aktive Mitarbeit Erwartet wird ein Impulsreferat von ca. 15’. Dieses soll eine Ausgangslage für die Diskussion schaffen. Dazu haben sich die Verantwortlichen intensiv in das Thema einzulesen, Bildmaterial bereitzustellen und einen eigenständigen Zugang zur Thematik im Rahmen des Seminarthemas zu präsentieren. • 6 Thesenblätter Verlangt sind acht kommentierte Thesen zum jeweiligen Gegen-stand der Seminarsitzung (ca. 3000 Zeichen). Eine möglichst griffig formulierte These soll vorangestellt sein; der Rest des Textes soll die These kommentieren und präzisieren. Die Thesenblätter sind bis spätestens Sonntagabend vor dem jeweiligen Seminartermin per Mail an die Tutorin Sandra Oehy (soehy@bluewin.ch) einzureichen, damit sie gesichtet und zum Teil in der Sitzung zur Diskussion gestellt werden können. • Schlussreflexion Erwartet wird für die letzte Sitzung vom 1. 6. ein persönlicher Schlussbericht, der die verschiedenen Themen des Seminars auf persönliche Weise für die eigene Sichtweise fruchtbar macht (ca. 6000 Zeichen).

Proseminar

Die Figur der Zwei - Symmetrie, Kopie, Schatten, Doppelgänger und andere Phänomene der Spaltung und Duplizierung in der Kunst der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

Donnerstag, 12.15-13.45 Uhr KO2-F-151

Dr. Stefan Neuner

Die neuzeitliche Idee des Kunstwerks ist grundsätzlich mit der Idee der Einheit und Ganzheit verbunden. In der kritischen Auseinandersetzung mit diesem Werkbegriff in der Moderne spielen Fragmentierung und Multiplizierung eine hervorragende Rolle. Immer wieder begegnen aber Arbeiten, die weder als Fragment noch Serie angelegt sind, sondern auf Verfahren der Spaltung oder Verdoppelung zurückgreifen und gegen die Vorstellung der Einheit duale Strukturen, Figuren der Zwei setzen. Dabei zeigt sich, daß scheinbar "einfache" formale Verfahren und Organisationsformen wie Spiegelung und Symmetrie das Potential besitzen, fundamentale Frage der Bildlichkeit – wie die Orientierung im Raum – auf neue Weise zu problematisieren. Und immer wieder steht dabei auch die Frage nach Subjektivität und (sexueller) Identität auf dem Spiel. Im Rückblick erweist sich schließlich, daß die Kunst der Vormoderne keineswegs im oben zitierten Werkbegriff aufgegangen ist, sondern bereits ihrerseits duale Bildstrukturen erkundet hat.

Die Lehrveranstaltung ist inhaltlich an die Vortragsreihe Die Figur der Zwei gekoppelt, die jeweils an Montagen während des Semesters an der Universität Zürich stattfindet. Das Programm wird noch bekanntgegeben. Der Besuch der Vorträge wird erwartet.

Exkursion

Utopie/Heterotopie: Sieben Tage Balkan

Mo. 19. 4. bis So. 25. 4. 2010 (Belgrad, Skopje, Tirana)

Lehrstuhl Prof. Ursprung, Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich gemeinsam mit Armin Linke (Mailand/Berlin), Visiting artist am Kunsthistorischen Institut Michel

Foucault hat zwischen zwei Typen von Räumen unterschieden, welche aus dem System der Plazierungen, die unsere Welt strukturiert, herausfallen und die zugleich mit allen anderen in Verbindung stehen: Die Utopie, der Nicht-Ort, auf der einen Seite, unwirkliches, perfektioniertes Gegenbild zur Gesellschaft; auf der anderen Seite die Heterotopie, Gegenplazierungen, in denen "die wirklichen Plätze innerhalb der Kultur gleichzeitig repräsentiert, bestritten und gewendet sind", die aber dennoch im wirklichen Raum existieren: Schiff, Garten, Museum, Theater, Friedhof, Kolonie, Bordell, Narrenhaus... Die moderne Architektur, aus dem Geist der Utopie geboren, aber in den realen Raum als Kapsel einer Neuordnung der Welt eingeschrieben, kann man als Umschlag vom ersten in den zweiten dieser Raumtypen verstehen. Modernes Bauen am Balkan gibt ein besonders komplexes Beispiel der Widersprüche, die aus einem solchen Umschlagen resultieren. Als Vorzeigemodelle einer internationalistisch-progressiv gesinnten Planung gebaut, existieren am Balkan eine Vielzahl bemerkenswerter und bisher kaum beachteter Architekturen, die nach den tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Transformationen der letzten 20 Jahre zu Unorten geworden sind, die nun dem Verfall preisgegeben, von Abriß bedroht oder auch umgenutzt oder als Monumente mit neo-nationalistischen Bedeutungsschichten überschrieben worden sind.
Die Exkursion wird nach Belgrad, Skopje und Tirana führen. Die Gesamtkosten werden ca. CHF 1300 betragen. Eine Subvention durch das Dekanat ist beantragt. Wir rechnen damit, daß die Kosten für regulär Studierende schlußendlich deutlich unter CHF 1000 liegen werden.

Es ist empfehlenswert, gleichzeitig am Seminar von Armin Linke teilzunehmen, das sich inhaltlich auf die Exkursion bezieht.

Vorbesprechungen: Dienstag, 23.2.2010, 14-16 Uhr, Mittwoch, 3.3.2010, 8-10 Uhr im Raum U-101 an der Rämistr. 73.

Interessierte bewerben sich mit einem Motivationsschreiben im Umfang von einer Seite, auf dem sie darlegen, was sie an einer Reise nach Belgrad, Skopje und Tirana interessiert. Das Schreiben muß bis spätestens 15.2. an Stefan Neuner (neuner@khist.uzh.ch) geschickt werden. Da die Teilnehmerzahl an dieser Exkursion begrenzt ist, kann sie nicht im Netz gebucht werden.

Weiterführende Informationen

ACHTUNG!

Da die Teilnehmerzahl an der Exkursion begrenzt ist, kann sie nicht im Netz gebucht werden. Weitere Informationen siehe unter "Exkursion".

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