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Kunsthistorisches Institut

WS 05/06

Vorlesung

„Bilder und Räume der Arbeit“
Prof. Dr. Philip Ursprung

Dienstag, 12:15-14:00 Uhr

Die Angst vor der Arbeitslosigkeit gehört zu den grössten kollektiven Ängsten in den heutigen Industrienationen. Arbeit hat sich innerhalb der letzten vierzig Jahre radikal verändert. Folgt man Theoretikern wie Michael Hardt und Antonio Negri, ist sie „immateriell“ geworden. Dies ist Anlass, danach zu fragen, wie das Phänomen Arbeit mit Kunst und Architektur im 19. Und 20. Jahrhundert zusammenhängt. Denn ebenso wie physische Arbeit sich aus dem Gesichtskreis der Bewohner der Industrienationen entfernt, so verlieren die Kunst und die Architektur die Möglichkeit, diese darzustellen. Mit dem sozialistischen Realismus verschwand in den 1980er Jahren der letzte verbindliche Modus der Darstellung von Arbeit. Von Joseph Paxtons Crystal Palace (1851) bis Vanessa Beecrofts Performance VB55 in der Neuen Nationalgalerie Berlin (2005) wird in der Vorlesung diese Frage anhand von diversen Fällen im 19. und 20. Jahrhundert gestellt.

Seminar

„Kunstgeschichte und Naturauffassung“

Prof. Dr. Philip Ursprung (zusammen mit Prof. Dr. Michael Hagner, Professor für Wissenschaftsforschung, ETH Zürich, und mit Dr. Nina Zschocke)

Mittwoch, 10:15-12:00 Uhr

Rämistr. 36, RAC E 14 Bibliothek (Eingang direkt neben dem Eingang des Schauspielhauses)

Seit der Etablierung der Kunstgeschichte als universitäre Disziplin im 19. Jahrhundert lehnt diese sich an verschiedene Modelle, Methoden und Paradigmen an. Zentral dabei ist das Verhältnis zu wechselnden Auffassungen darüber, wie Natur zu verstehen sei. Dementsprechend hat sich die Kunstgeschichte immer wieder an bestimmten natur- und technikwissenschaftlichen Verfahren orientiert. In dem Seminar geht es um die gemeinsame Lektüre und Diskussion exemplarischer Texte aus Kunstgeschichte und Naturwissenschaft vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, die dieses komplexe Verhältnis zu bestimmen versuchen.

Das Seminar steht im Zusammenhang mit dem neu gegründeten Zentrum Geschichte des Wissens von ETH Zürich und Universität Zürich (www.zgw.ethz.ch).

Die Referate werden in der ersten Sitzung, am 26. Oktober 2005 verteilt. Es gibt keine Einschreibeliste und keine vorherige Sitzung. Alle Sitzungen finden in der Bibliothek des Kompetenzzentrums Geschichte des Wissens statt.

Proseminar

„Tell me a story! Kunst seit den 1980er Jahren“
Dr. Julia Gelshorn u. Lic. phil. Dora Imhof (ab 1. Dezember 05 Mag. Stefan Neuner)

Mittwoch, 16:15-18:00 Uhr

Seit die Kunst im Sog einer "explosionsartigen Ausdehnung der kulturellen Sphäre um den Preis ihrer einstigen Autonomie" (Fredric Jameson) ihre früheren Feinde weitgehend verloren hat, ist sie mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Die in den 1960er und 1970er Jahren brisanten Fragen nach dem Wesen, dem gesellschaftlichen Ort, der Funktion und der Historizität von Kunst sind in 1980er und 1990er Jahren dem Interesse gewichen, ihr erzählerisches Potenzial einerseits, ihr pragmatisches Potenzial andererseits auszuschöpfen. Weniger das Wie? als das Was? steht zur Debatte. Lange verpönte Begriffe wie "Schönheit", "Genuss" (pleasure), "Fiktion" und "Allegorie" sind aus der Versenkung aufgetaucht. Die Rolle der künstlerischen Autoren wird performativ zur Diskussion gestellt. Die Türen zu benachbarten Disziplinen wie Architektur und Design, Kino und Fernsehen, Musik und Mode stehen weit offen.

 

 

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