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Kunsthistorisches Institut

FS 08

Vorlesung

Totale Verstädterung: Bilder und Räume der Urbanisierung

Prof. Dr. Philip Ursprung

Dienstag 12:15–13:45 Uhr, KOL F 101

Henri Lifèbvre entwickelt in seinem Buch "Die Revolution der Städte" (La révolution des villes, 1972) die These von der "totalen Verstädterung". Ein Drittel Jahrhundert später geben ihm die Daten recht. Der Prozess der Urbanisierung schreitet rasant voran. Heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Welches sind die Konsequenzen für die visuelle Kultur? Wie wirkt sich das Verschwinden des Ländlichen in Kunst, Architektur und Film aus? Wie prägt die Verständterung die Auffassung des Räumliche, wie die Auffassung von zeitlichen Abläufen? Die Vorlesung geht der Auseinandersetzung von KünstlerInnen, ArchitektInnen, StadtplannerInnen und FilmemacherInnen mit der Dynamik der Urbanisierung anhand von ausgewählten internationalen Beispielen aus dem 19., 20., und 21. Jahrhundert nach.

Die Vorlesung präsentiert anhand von Fallstudien seit den 1850erJahren die thematisierung der Urbanisierung in der visuellen Kultur.

Zielgruppen sind Studierende und GasthörerInnen der Kunstgeschichte, Architektur und allgemein der Geistes- und Sozialwissenschaften.

 

Seminar

Total Equilibrum: Hat Design die Kunst und Architketur absorbiert?

Prof. Dr. Philip Ursprung zusammen mit Prof. Ruedi Baur (ZHdK, Institut für Designforschung)

Donnerstag 14:15–16:00 Uhr, KOL E 21

Wenn man Design nicht als Produktegestaltung oder Design versteht - und damit als eine Gattung inerhalb der Praktiken der visuellen Kultur, die inder Moderne niedriger eingestuft wurde als die bildende Kusnt oder die Architektur - sondern viel weiter gefasstals Entwurf, Planung und Visualsierung von Politik, Wirtschaft, Umwelt, Zukunft, ja des menschlichen Lebens überhaput, dann kann man in den letzten Jahren eine grundelgende Veänderung beobachten. An die Stelle der viel diskutierten verschmelzung der Gattungen tritt eine Absorption der Gattungen durch Design. Die Nachfrage nach Ereignissen löst zunehmend das Interesse an statischen Objekten ab. Die Konsumierbakreit von öffentlichem Raum beispielsweise, ja die Verwandlung von ganzen Städten in Objetke des Konsums, hat tiefgreifnede Auswirkungen auf die Aufgaben von Künstlern, Architekten und Designern. Die Lehrveranstaltung wird diesen Fragen anhand von Textlektüren und Diskussionen von ausgewählten Beispielen nachgehen.

Anhand von ausgewählten Texten von Kritikern, Künstlern und Designern werden Fragen anch den Zusammenhängen zwischen Kunst und Design diskutiert.

Ein Reader wird bei der Einführungsveranstaltung verteilt.

Proseminar

Jasper Johns

Prof. Dr. Philip Ursprung, Dr. Stefan Neuner

Donnerstag 14:00–15:45 Uhr, E - 6

Das Werk von Jasper Johns nimmt in der Entwicklung der amerikanischen Kunst nach 1945 eine Schlüsselstelle ein. Oft der Pop Art zugerechnet, lebt es ebenso Grundlagen für die KUnstauffassung des Minimalismus und Konzeptualismus ohne sich jedoch irgendeiner Strömung der 1960er Jahre zurechnen zu lassen. Vielmehr wird im historischen Rückblick eine tiefe Verbundenheit mit der Poetik des Abstrakten Expressionismus deutlich. Jasper Johns' Kunst wurzelt in einer historsichen Schwellsituation. In seiner Malerei udn Plastik überkreuzen sich auf oft paradoxe Weise künstlerische Probleme, die sowohl auf den Modernismus wie auf die Neo-Avantgarde verweisen. Die Lehrveranstaltung gibt einen Überblick über Johns' vielgestaltiges Schaffen siet den 1950er Jahren, wobei ein besonderer Akzent auf weiterführenden bildtheoretische Fragen gelegt wird.

Die Lehrveranstaltung soll einerseits eine Einführung in das Werk Jasper John's bieten, auf der anderen Seite grundlegende Kompetenzen vermitteln, die den mündlichen Vortrag, das Verfassen schriftlicher Arbeiten aber auch die Textlektüre betreffen.

 

Übung

Der Topos der Ambivalenz in der Interpretation zeitgenössischer Kunst

Dr.Rachel Mader

Mittwoch, 12.15-13.45 Uhr

 

Künstlerische Arbeiten loten Grenzzustände aus, sie irritieren die BetrachterInnen, argumentieren paradox und bedürfen daher der Entschlüsselung oder brechen mit den Konventionen. In der Beschreibung zeitgenössischer Kunst wird sehr häufig mit einem Vokabular operiert, das Einzelwerken vage oder mehrdeutig auslegt. Die Übung nimmt sich diesen Topos vor und untersucht ihn als Phänomen des Kunstbetriebes in der Postmoderne. Daher interessieren sowohl diskursive Formationen, innerhalb derer sich bestimmte Werkinterpretationen herausbilden, als auch einzelne künstlerische Positionen (wie z.B. Sylvie Fleury, Neo Rauch, Gerhard Richter), die diesen Topos exemplarisch vorführen. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die gemeinsame Lektüre von philosophisch-theoretischen Grundlagentexten, wie derjenige von Peter Bürger zur Uneindeutigkeit der Zeichen in der Postmoderne.

Die Veranstaltung richtet sich grundsätzlich an alle Studierende, erste Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst (in Praxis und/oder Theorie) sind allerdings von Vorteil.

Die Veranstaltung hat zum Ziel Studierende nicht nur für das spezifische Phänomen zu sensibilisieren, sondern sie auf Funktionsmechanismen des aktuellen Kunstbetriebes aufmerksam zu machen.

 

Übung 

Zürich 1980 - Ein Oral History Projekt

Dr.Dora Imhof, Prof. Dr. Philip Ursprung

Mittwoch, 14.00-15.45 Uhr 

 

Die Übung untersucht in Interviews mit den damaligen Protagonisten die Züricher Kunstszene um 1980 und macht so Methoden der Oral History für die Kunstgeschichte fruchtbar. 

Nachdem Bern, Luzern udn Genf in den 1960er und 1970er Jahren die lebendigsten Orte für zeitgenössiche Kunst in der Schweiz waren, verschob sich das Gewicht um 1980 nach Zürich. Ausstellungen wie "Saus und Braus" im Strauhof marktierten, gleichzeitig wie die Züricher "Bewegung", den Beginn einer gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklung, deren Wrkung bis heute spürbar ist. In Interviews mit Zeitzeugen (Künstlern, Kuratoren, Kritikern) untersuchen wir, wie die damalige Dynamik zustande kam.

Lernziel:

Die Studierenden kennen die Methoden der Oral History. Sie könnten selbstständig Fragenkataloge erarbeiten, Kontakte zu Gesprächspartner herstellen und wissenschaftliche Interviews führen. Sie sind fähig, im Team ihre Aufgaben zu korrdinieren und ihr eigenes Vorgehen zu analysieren. Sie sind in der Lage, mündliche Quellen auszuwerten und zu dokumentieren. Sie beherrschen den Transfer von theoretischem Wissen in berufsrelevante Praxis.

Weiterführende Informationen

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