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Kunsthistorisches Institut

Forschung

1. Forschungsprojekt und Monographie

«Piktorale Praktiken. Zur künstlerischen und wissenschaftlichen Verbildlichung von Naturobjekten und Alltagsgegenständen. Eine historisch-epistemologische und historisch-anthropologische Perspektive / Pictorial practices. Things in artistic and scientific pictures from 1600 to 1900 – an historico-epistemological and anthropological perspective»
Abstract: This project examines pictorial practices in the arts and sciences between 1600 and 1900 in various geographical and cultural spaces. Within an art-historical framework the historico-epistemological approach adopted here shall open up new insights in the genre of still life beyond symbolic or iconological, semiotic or hermeneutic meanings of things in pictures. The artistic production of objects as visual realities is contrasted with practices and methods of representation used in the natural sciences as they developed in the age of the new empiricism in the 17th and 18th centuries, the Romantic period and under the influence of scientific positivism in the second half of the 19th century. What political, social, anthropological and epistemological functions are things invested with in the course of their pictorialization? In this perspective, the project reflects art-historical questions within the framework of approaches to be found in recent research in the history of science and social anthropology. The overall aim is to contribute to a «practical turn» in art history which attempts to bridge the gap between theories and practices, discourse and material, a gap which is not only problematized in the post-Postmodern humanities, but which has also been articulated in the natural sciences just recently as a fundamental challenge for ways of generating knowledge.

2. Drittmittelprojekt, gefördert von der Dr. Carlo Fleischmann-Stiftung

«Geographie der Fotografie / Geography of Photography».
Vortrags-, Konferenz- und Schriftenreihe im Rahmen der Lehr- und Forschungsstelle für Theorie und Geschichte der Fotografie
Abstract: «Geografie der Fotografie» meint die Untersuchung fotografischer Kulturen in verschiedenen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten. Langfristig kann so ein medienspezifischer und –historischer Vergleich kultureller Räume entstehen, der über die Kategorie der nationalen Identität hinausgeht und eher dazu beiträgt zu fragen, wie Fotografie zwischen lokaler Kultur und Globalisierung funktioniert. Die Vortragsreihe soll inhaltlich und intellektuell die Forschungsstelle für Theorie und Geschichte der Fotografie am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich national und international vernetzen sowie ein entsprechend attraktives Lehrangebot für Studierende bieten. In jedem Herbstsemester werden über acht Jahre abwechselnd europäische und aussereuropäische Länder und Kulturräume in den Blick genommen. Die Entstehungs- und Technikgeschichte der Fotografie in diesen Ländern und Kulturräumen, die Sammlungs- und Galeriegeschichte der Fotografie, das Verhältnis von Dokumentations- und Kunstfotografie, die national und international operierenden Fotografinnen und Fotografen in den jeweiligen Ländern sollen ebenso thematisiert werden wie die Frage, wer sich in welchen Ländern und Kulturräumen der theoretischen Aufarbeitung der Fotografie gewidmet hat. Besonderes Augenmerk gilt darüber hinausgehend folgenden Fragen: Welche Rolle hat die Fotografie in sozial und politisch paradigmatischen Situationen wie Kolonialisierung und Krieg gespielt? Und welche Bedeutung hatte die Fotografie für die Geistes- und Naturwissenschaften der jeweiligen Länder? Für die Schriftenreihe, in der die Vorträge publiziert werden, wird ein wissenschaftlicher Beirat gebildet. Die Schriftenreihe hat langfristig zum Ziel, einen «Atlas zur Fotografie» zu bieten und wird zweisprachig publiziert.

3. «Wissen und Ästhetik der Fotografie in Kunstgeschichte und Archäologie»

Tagung in Kooperation des Kunsthistorischen Instituts und des Instituts für Archäologie (geplant für 2010)
Abstract: Die Tagung bringt Forscher aus den Fächern der Kunstgeschichte, der Mittelalterarchäologie sowie der Klassischen Archäologie zusammen, deren Gegenstände als Objekte des Wissens zutiefst von der Fotografie und deren druckgraphischen Vorläufern geprägt wurden. Was können wir heute – im historischen Abstand – darüber sagen, wie die Wissensproduktion von Kunsthistorikern und Archäologen von Schwarz-Weiss-Bildern mitbestimmt wurde? Wie haben sich die materiellen und die inneren Bilder der Forscher zueinander verhalten? Was wird am paradigmatischen historischen Punkt der Digitalisierung der Bilder und der Pixelierung unserer Wahrnehmung mit den alten, materiellen Bildmedien, die einst die Lehrsammlungen dieser Fächer ausmachten?

4. Materielles Gedächtnis. Die Wissenschaftsgeschichte des Kunsthistorischen Instituts in Zürich»

Abstract: Der Professur für Geschichte der bildenden Kunst obliegt die Bewahrung der bislang ungeordneten Bild- und Lehrmittelbestände des Instituts. Aus dieser Aufgabe und Verantwortung hat sich folgendes Projekt entwickelt: Das Projekt arbeitet die Geschichte der materiellen Hinterlassenschaften der Lehre und Forschung der Kunstgeschichte in Zürich auf. Die Bildsammlung des Kunsthistorischen Instituts mit Stichen, Lithografien, Fotografie und Glasdias sowie Aufbewahrungsmöbeln und Kästen soll archiviert und in ihrer Bedeutungsgeschichte für die Lehre und Forschung des Fachs in Zürich untersucht werden. Geplant ist eine Ausstellung zu den Materialien der Lehre und Forschung der Kunstgeschichte. Welche Rolle spielten die materiellen und medialen Bedingungen der jeweiligen Bilder für die Erinnerungs- und Vermittlungsleistungen, die mit ihnen verbunden wurden? In welchem Verhältnis steht seit Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte der Reproduktionen und ihre je eigene Ästhetik zur Wissensproduktion im Fach Kunstgeschichte? – Das Projekt hat einen zweiten Teil, der von Prof. Dr. W. Kersten umgesetzt wird. Darin werden bislang nicht ausgewertete historische Textquellen zur Wissenschaftsgeschichte des kunsthistorischen Instituts in Zürich erhoben und ausgewertet.

5. Tagungsreihe: «Kunst und Wissenschaft. Geschichte und Historiographie»

Abstract: Die Ausgangsthese der laufenden Projekte ist, dass Theorien und Praktiken nicht grundsätzlich voneinander geschieden sind, sondern dass Praktiken und Handlungen entscheidenden Anteil an Erkenntnisprozessen haben. Diese Grundannahme fordert dazu heraus, auch die Arbeit individueller KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen wie auch die Räume - Ateliers und Laboratorien - in denen kreative Herstellungsakte stattfinden, zu untersuchen. Die Arbeitsweisen von Künstlern und Wissenschaftlern haben in der Beobachtung und in der abstrahierenden Aufnahme und Rekonstruktion des Wahrgenommenen (als Skizze oder Modell) gemeinsame Ausgangspunkte. Wie dabei spezifisches Wissen über Natur und Leben entsteht und in welchem Verhältnis künstlerisches und naturwissenschaftliches Wissen stehen, sind leitende Fragen der Tagungsreihe, die historiographisch und historisch ausgerichtet ist. Das Konzept dieser Tagungsreihe beruht auf einer Zusammenarbeit von Kunsthistorikern und Wissenschaftshistorikern.
1. Tagung «From Real Life to Still Life. Pictorial, verbal and instrumental processes of transformation 1600–1900» (fand im Dezember 2006 in Zusammenarbeit mit Dr. Dr. E. Fiorentini statt; erweiterter Tagungsband ist in Vorbereitung und erscheint voraussichtlich im Sommer 2009)
2. Tagung «Wissenschaft vom Künstler 1930–1990»
Die der Tagungsreihe zugrunde liegende Kollaboration von Kunst- und Wissenschaftshistorikern wurde zuerst 2003 mit der Tagung «Wissenschaft vom Künstler 1880 – 1930» erprobt, die in Zusammenarbeit mit dem damals am Max-Planck-Institut, Berlin, tätigen Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Michael Hagner (ETH) durchgeführt wurde. Die Beiträge der Tagung wurden als Preprint (Berlin: Max- Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, 2004) veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der nunmehr geplanten Tagungsreihe bietet es sich an, das Tagungsthema nochmals aufzunehmen und dabei die Zeit von ca. 1930 bis ca. 1990 in den Blick zu nehmen. Die Akten beider Tagungen sollen zu einem Sammelband zusammengeführt werden, der in deutscher und englischer Sprache erscheinen wird («Wissenschaft vom Künstler im 19. und 20. Jahrhundert»).
3. Tagung «Virtuosen. Bildende Künste und Experimentalwissenschaften vom 17. bis 19. Jahrhundert» (in Kollaboration mit Prof. Dr. H. Otto Sibum, Uppsala, Schweden) Die dritte Tagung «Virtuosen» geht der Geschichte des Virtuosen und der Virtuosität in den bildenden Künsten und in den Experimentalwissenschaften des 17. bis 19. Jahrhunderts nach.
4. Tagung «Von der Repräsentation zur Epistemologie? Materiale Kultur – visuelle Kultur – Bild in der Historiographie der Kunst- und Wissenschaftsgeschichte seit ca. 1960»
Die vierte Tagung untersucht, wie die Disziplinen der Kunst- und Wissenschaftsgeschichte, die sich in den letzten Dekaden immer stärker verknüpft haben, seit den 1960er Jahren historiographisch eher ungleichzeitig das Thema der «materiellen Kultur» konturiert und methodologisch reflektiert haben.

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