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SNF-Assistentin
Tabea Schindler (*1982 Schweiz) ist seit November 2008 Assistentin und Doktorandin im SNF-Projekt Eine Ikonologie des Textilen in Kunst und Architektur. Ihre Dissertation schreibt sie über die Darstellung des Textilen in der holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts.
Feb. - Juni 2010 Forschungsaufenthalt am Warburg Institute, London
Juni - Juli 2009 Forschungsaufenthalt an der Universiteit Utrecht / NL
Seit Nov. 2008 Assistentin und Doktotrandin am SNF-Projekt Eine Ikonologie des Textilen in Kunst und Architektur, bis Feb. 2009 an der Université de Lausanne, seither an der Universität Zürich
Nov. 2008 Lizentiat in Kunstgeschichte, Allgemeiner Geschichte und Soziologie, Universität Zürich; Lizentiatsarbeit: Der Maler als Betrüger. Das (versteckte) Selbstbildnis in Gerris Dous Quacksalber und Frans van Mieris' Scharlatan
Nov. 2006 - Mai 2007 Hilfsassistentin am Departement Architektur, ETH Zürich
Feb. - Juli 2006 Studienaufenthalt an der Vrije Universiteit Amsterdam / NL
2005 - 2006 Fachdidaktik-Kurs Kunstgeschichte, Höheres Lehramt, Universität Zürich
2005 Semesterassistentin, Kunsthistorisches Institut, Universität Zürich
März 2005 - Jan. 2008 Mitarbeiterin der Koller Auktionen AG, Zürich; u.a. 2007 - 2008 Leiterin der Gemäldeabteilung Koller West sowie Mitarbeiterin in den Gemäldeabteilungen Alter Meister, des 19. Jahrhunderts und Schweizer Kunst
Okt. 2002 Hochschuldidaktik-Kurs für Tutoren, Universität Zürich
2001-2008 Studium an der Universität Zürich und der Vrije Universiteit Amsterdam
2010 Förderung des Forschungsaufenthaltes in London durch die Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Zollikon
2009 Förderung des Forschungsaufenthaltes in Utrecht / NL durch das Auslands-Kurzmentorat der Abteilung Gleichstellung, Universität Zürich
HS 2010 Übung Textile Motive in der bildenden Kunst der Neuzeit, Universität Zürich
HS 2009 Proseminar Das textile Bild im 16. Jahrhundert, zusammen mit Prof. Dr. Tristan Weddigen und M.A. Barbara Caen, Universität Zürich
FS 2009 Proseminar Funktion, Ikonografie, Medium. Das textile Bild vor 1520, zusammen mit Prof. Dr. Tristan Weddigen und M.A. Barbara Caen, Universität Zürich
WS 2006/2007 Studentische Lehrveranstaltung Zeit und Zeitgenossen von Johannes Vermeer. Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Universität Zürich
WS 2002/2003 Tutorat Gewalt und Medien, Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung, Universität Zürich
In ihrer Dissertation befasst sich Tabea Schindler mit der Darstellung des Textilen in der holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts. Das Textile genoss in der holländischen Kultur des Goldenen Zeitalters einen besonderen Stellenwert, verfügten doch die nördlichen Niederlande über eine florierende Textilindustrie. Die holländischen Gemälde der Zeit geben die einheimischen Laken und importierte, orientalische Teppiche in auffallender Häufigkeit wieder. Ebenfalls zahlreiche Gemälde zeigen verschiedene textile Handwerke wie das Spinnen, Weben oder Spizenklöppeln. Aus der Konzentration auf die Genremalerei (= Szenen des täglichen Lebens) ergeben sich zwei Stränge der Untersuchung: erstens die Darstellung der Textilproduktion und zweitens die Darstellung der textilen Ausstattung, insbesondere Genreszenen in reich ausstaffierten Innenräumen. Im Zentrum der Arbeit steht der Vergleich von Gemälden der unterschiedlichsten holländischen Künstler wie Johannes Vermeer, Gerrit Dou und Rembrandt. Anhand des Vergleichs der verschiedenen Gemälde miteinander, aber auch von einschlägigen Quellentexten wie theoretischen Traktaten, Emblem- und Ständebüchern mit den Gemälden, sollen Bildkonventionen und damit verbundene Bedeutungen herausgearbeitet werden. Ein wesentlicher Bereich der Arbeit wird zudem die Geschlechterspezifik des Textilen sein. Dazu werden auch die wenigen bekannten holländischen Künstlerinnen des 17. Jahrhunderts betrachtet, wie Judith Leyster und Geetruydt Roghman. Hier wird der Frage nachgegangen, ob Frauen die textile Arbeit auf andere Weise wiedergaben als ihre männlichen Künstlerkollegen, aber auch ob textile Motive mit einer geschlechterspezifischen Konnotation behaftet waren. Ein letzter Teil der Arbeit befasst sich mit der Rolle, die die Darstellung von Textilien für den jeweiligen Maler spielte: Handelte es sich dabei um eine Auszeichnung besonderer künstlerischer Fähigkeiten? In diesem Kapitel geht es also um den Paragone-Aspekt (= Wettstreit der Künste), den die Wiedergabe des Textilen möglicherweise aufweisen konnte. Die Resultate aus allen einzelnen Kapiteln bilden die Basis, auf der eine Ikonologie des Textilen in der holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts entwickelt werden soll.