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Kunsthistorisches Institut

PD Dr. Barbara von Orelli-Messerli

Privatdozentin für Kunstgeschichte
PD Dr. von Orelli-Messerli

Telefon: +41 (0) 79 414 92 31
Telefax: +41 (0) 44 634 49 14
e-mail: barbara.vonorelli@access.uzh.ch

Forschung

2006: Abgeschlossenes Forschungsprojekt zu. Gottfried Semper (1803 – 1879): Die kunsthandwerklichen Entwürfe. Die Publikation ist in Vorbereitung. 

Gottried Semper wird in erster Linie mit seinen architektonischen Leistungen und seinen theoretischen Schriften in Verbindung gebracht. Zeit seines Lebens setzte er sich im Rahmen dieser Tätigkeitsfelder intensiv mit dem Kunsthandwerk, seinen Ursprüngen, seiner Geschichte und seinen Gesetzmässigkeiten auseinander. Dass er seine theoretischen Überlegungen zu Funktion, Form und Dekor von Kunsthandwerk in der Praxis umsetzte, wird oft vergessen. Für seine Bauten entwarf er nicht nur die architektonische Hülle, sondern in gleichem Masse die Innenausstattung, die Umgebungsarbeiten mit Beleuchtungsanlagen und Toreingängen. In gewissen Fällen zeichnete er das Mobiliar, so dass insbesondere bei frühen Bauten wie der Synagoge in Dresden und der Dresdner Oper von Gesamtkunstwerken gesprochen werden kann. Der Ausdruck Gesamtkunstwerk, welcher üblicherweise auf Richard Wagner zurückgeführt wird, erfuhr eine entscheidende Prägung durch Gottfried Semper. Ganz zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn hatte sich Semper mit dieser Idee auseinandergesetzt und später in langen Diskussionen mit Richard Wagner dessen Definition des Gesamtkunstwerkes die entscheidende Form gegeben.

Zu den Innen- und Aussenausstattungen seiner Bauten kommen Einzelentwürfe zu Vasen, Pokalen und Schmuckstücken, bei denen es sich, soweit dies nachgewiesen werden konnte, um Auftragsarbeiten handelte. In der Zeit seines Exils in Paris und London, als er kaum mit architektonischen Aufträgen rechnen konnte, stand in der Folge seiner Lehrtätigkeit Fragen des Kunsthandwerks sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht im Vordergrund.

Nicht in allen Fällen können seine Entwürfe bildlich belegt werden. Gewisse Entwürfe lassen sie sich lediglich anhand seiner Schriften oder durch Beizug von Dokumenten nachweisen. Indem die Entwurfstätigkeit zum Kunsthandwerk Gottfried Sempers systematisch aufgearbeitet wurde, wird das Bild des wohl wichtigsten Architekten der Mitte des 19. Jahrhunderts vervollständigt. Zu Architektur und theoretischen Schriften sind nun die Entwürfe zum Kunsthandwerk getreten und bestätigen seine Stellung als einer der hervorragendsten Vertreter seines Fachs.

Lehre

Schwerpunkt in der Lehre: Kunsthandwerk, insbesondere des 19. Jahrhunderts und Design.

FS 2010: Die bewegte Linie: Jugendstil, Art Nouveau, Liberty Style. Universität Zürich.

HS 2009: Ostasien – Europa: Japonismus – Begegnungen in der Kunst des 19. Jahrhunderts. Universität Zürich.

FS 2009: Antikenrezeption in der Innenausstattung des 19. Jahrhunderts. Universität Zürich.

HS 2008: Die Institutionen der Kunst: Profit-Organisationen. Universität Zürich. FS 2008: Die Institutionen der Kunst: Non Profit-Organisationen. Universität Zürich.

SS 2005: Schnittstellen von Kunst- und Kunsthandwerk in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Universität Zürich.

WS 2002/03: Gottfried Semper (1803 – 1879): Die Entwürfe zur dekorativen Kunst. Universität Bern. 1998-2003: Studienleiterin sowie Dozentin am Nachdiplomstudium Kunst & Beruf. Universität Bern.

Projekte

A passage to Paradise? The shift from Applied Arts to Design.

Das Erlernen des Handwerks in der Renaissance am Beispiel von Benvenuto Cellini.

Publikationen

Werke:

Hanns Hubach, Barbara von Orelli-Messerli, Tadej Tassini (Hg.): Reibungspunkte. Ordnung und Umbruch in Architektur und Kunst, Festschrift für Prof. Dr. Hubertus Günther, Petersberg: Michael Imhof Verlag 2008.

Durch Feuer geprüft. Sammlungskatalog Keramik des Gewerbemuseums Winterthur. Gefässkeramik, Keramikplastik und Fliesen, Winterthur: Gewerbemuseum, 1995.

Keramik in der Schweiz. Von den Anfängen bis heute, Zürich: Buchverlag Neue Zürcher Zeitung, 1993.

„Der dekorative Entwurf in der Schweizer Keramik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zwei Beispiele: Das Töpfereigebiet Heimberg-Steffisburg-Thun und die Tonwarenfabrik Ziegler in Schaffhausen“, in: Mitteilungsblatt der Keramik-Freunde der Schweiz, Nr. 105, 1991.

Bodmer-Huber, Ernst: „Die Tonwarenfabrik Bodmer in Zürich-Wiedikon“, in: Mitteilungsblatt der Keramik-Freunde der Schweiz, Nr. 101, 1986.

Ausstellungskataloge:

„Katalog der ausgestellten Werke“, in: Mario Comensoli, Museo d'arte moderna, Lugano, 5. April bis 5. Juli 1998, Mailand: Skira, 1998, S. 139-167. (Deutsche und italienische Version).

Hg.mit CEPS (Commission européenne de promotion de la soie):Seide. Zur Geschichte eines edlen Gewebes, Zürich: Buchverlag Neue Zürcher Zeitung, 1985.

Hg., Die Küche, wie sie im Buche steht, Museum Bärengasse, Zürich, 1989.

Wissenschaftliche Artikel:

"Ikonographischer Paradigmenwechsel: Benvenuto Cellinis Nymphe von Fontaineblue", in: Hanns Hubach, Barbara von Orelli-Messerli, Tadej Tassini (Hg.): Reibungspunkte. Ordnung und Umbruch in Architektur und Kunst, Petersberg: Michael Imhof Verlag 2008.

„Gottfried Semper (1803 – 1879): Baukeramik in Theorie und Praxis“, in: NEARCHOS 12, hrsg. von Konrad Spindler, Innsbruck: Universitätsbuchhandlung Innsbruck/Golf Verlag, 2003, S. 23-32.

„Vom Zertifikatskurs zum Nachdiplomstudium Kunst + Beruf“, in: Deutsches Jahrbuch für Kulturmanagement 2001, hrsg. von Werner Heinrichs und Armin Klein, (Bd 5), Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2002, S. 162-169.

„Europäische Keramik“, in: Ein Haus für die Impressionisten. Das Museum Langmatt. Stiftung Sidney und Jenny Brown, Baden, Gesamtkatalog, hrsg. von Eva-Maria Preiswerk-Lösel, Baden: Hatje Cantz, 2001, S. 234-249. (Englische Version)

„‘gefördert bedeutet gefordert‘: Die Förderungspolitik der Koordinationsstelle für Weiterbildung am Beispiel des Zertifikatskurses Kunst + Beruf“, in: Mit Weiterbildung zu neuen Ufern. 10 Jahre Koordinationsstelle für Weiterbildung der Universität Bern, hrsg. von Franz Horvath und Karl Weber, Bern/ Stuttgart/Wien: Haupt, 2000, S. 83-87.

„Prachtvolle Biertrinkgefässe des 16. bis 19. Jahrhunderts. Die Sammlung der Brauereien Feldschlösschen-Hürlimann-Gruppe“, in: Katalog KAM: 40. Schweizerische Kunst- und Antiquitäten-Messe, Zürich, 1999, S. 20-30.

„Frühe Fayence in der Schweiz: Keramiköfen und Ofenkacheln“, in Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Zürich: Schweizerisches Landesmuseum, 1999, Nr. 2, S. 115-128.

„Die Welt der Alternativbewegung der achtziger Jahre: Der Mythos von Psyche und Eros“, in: Mario Comensoli, Museo d'arte moderna, Lugano, 5. April bis 5. Juli 1998, Mailand: Skira, 1998, S. 117-130 (Deutsche und italienische Version).

„Pfau“, in: Schweizerisches Biographisches Lexikon (Fürstentum Liechtenstein eingeschlossen), 2 Bde, Zürich: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 1998, Bd 2, S. 821-823.

"Zur Typologie der Biertrinkgefässe“, in: Bremer Handelsgüter: Bier , hrsg. von Katerina Vatsella, Bremen: Hauschild, 1998, S. 87-93.

„Zürcher Porzellan aus jüdischem Familienbesitz“, in: Badener Neujahrsblatt für das Jahr 1998, Baden, 1997, S. 19-35.

„Zürcher Porzellan: Eine bedeutende Privatsammlung“, in: Katalog KAM: 38. Schweizerische Kunst- und Antiquitäten-Messe, Zürich, 11. – 16. Februar 1997, S. 20-27.

„Winterthurer Ofenkacheln des 16. bis 18. Jahrhunderts“, in: Katalog KAM 37. Schweizerische Kunst- und Antiquitäten-Messe, Zürich, 6. – 11. Februar 1996, S. XXVI - XXXI.

„Frühes europäisches Teegeschirr“, in: Bremer Handelsgüter: Tee, hrsg. von Katerina Vatsella, Bremen: Hauschild, 1995, S. 18-28.S. 18-28.

„Von der Exotik des Edelweiss“, in: 26..Internationales Symposium des Arbeitskreises für Keramik, Soest 1993, Bonn: Bodendenkmalpflege Westfalen, 1995, S. 93-100.

„Frühes Importsteinzeug auf dem Gebiet der Stadt Zürich“, in: KERAMOS, Nr. 142, 1993, S. 15-30.

„Die ersten Arbeiten von Josef Anton Keiser (1859-1923): Skizzen, Zeichnungen, Kacheln und Öfen“, in: KERAMOS, Nr. 144, 1993, S. 25-36.

“Paul-Ami Bonifas: The Necessity of Unity”, in: The Journal of Decorative and Propaganda Arts, Issue 19/Swiss Theme Issue, Miami (Fla.): Wolfson Foundation of Decorative and Propaganda Arts, 1993, S. 42-53.

„Seide“, in: Schweizer Lexikon, 6 Bde, Luzern: Verlag Schweizer Lexikon, 1992.

„Winterthurer Öfen in der Tschechoslowakei“, in: KERAMOS, Nr. 136, 1992, S. 3-29.

„Kinderarbeit in keramischen Betrieben in England im 19. Jahrhundert“, in: NEARCHOS, Nr. 1, hrsg. von Konrad Spindler, Innsbruck: Universität Innsbruck, 1992, S. 201-218.

„Eine Ofenkachel aus Winterthur mit der Darstellung von Tells Apfelschuss“, in: Bulletin der Keramikfreunde der Schweiz, Nr. 39, Oktober 1991, S. 6-14.

Übersetzung, zusammen mit Hou, Zhanjun: Liu, Jialin, „Eine Schale aus Yue-Keramik, ausgegraben in Nishapur (Iran), in: KERAMOS, Nr. 128, 1990, S. 3-6.

„Die Arbeiten der Hafnerei Keiser in Zug für den Gründerbau des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich“, in: Zuger Neujahrsblatt, Zug: Gemeinnützige Gesellschaft, 1989, S. 65-84.

„Die Porzellansammlung des Jacobs Suchard Museum in Zürich“, in: KERAMOS, Nr. 23, 1989, S. 3-38.

„Grünglasierte Reliefkacheln aus Winterthur (Schweiz)“, in: Hetjens-Museum, Deutsches Keramik-Museum, Düsseldorf, Schriften des Museums, Nr. 3, Düsseldorf: Hetjens-Museum, 1989, S. 78-82.

„Die bildliche Darstellung der Küche im Kochbuch der Anna Weckerin“, in: Die Küche, wie sie im Buche steht, Ausstellungskatalog Museum Bärengasse, Zürich, 1989, S. 22-28.

„Die Lenzburger Keramikerin Elisabeth Eberhardt (1875-1966)“, in: Keramik der Region, Lenzburg: Museum Burghalde, 1987, S. 20-81.

„Ein Gespräch mit Ernst Häusermann“, in: Keramik der Region, Lenzburg: Museum Burghalde, 1987, S. 82-107.

„Ein neugotischer Taufstein aus der Dorfkirche Bubikon“, in: 48. Jahrheft der Ritterhausgesellschaft Bubikon, Wetzikon: Druckerei Wetzikon, 1985, S. 14-28.

Ausstellungen

Durch Feuer geprüft. Gefässkeramik, Keramikplastik, Fliesen und Ofenkeramik des 16. bis 20. Jahrhunderts des Gewerbemuseums Winterthur. Gewerbemuseum Winterthur. 22. August – 15. Oktober 1995.

Ex Voto: Votivtafeln aus Italien. Wohnmuseum Bärengasse, Zürich. 21. April – 12. Juni 1994.Wohnmuseum Bärengasse, Zürich. 21. April – 12. Juni 1994.

Faszination Glas: Historisches und modernes Glas aus der tschechischen Republik.Eine Ausstellung des Kunstgewerbemuseums Prag, organisiert in Zusammenarbeit mit Fritz Hobi, Museumsleiter und dem Kunstgewerbemuseum Prag. Gewerbemuseum, Winterthur. 7. Mai – 4. Juli 1993.

Der mechanisierte Haushalt. Wohnmuseum Bärengasse, Zürich. 10. Juni – 31. Oktober 1991. Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren (D). 4. April – 6. Juni 1993.

Die Küche, wie sie im Buche steht. Wohnmuseum Bärengasse, Zürich. 9. Juni – 13. August 1989.

Lehm, Ziegeleien und Töpfereien in Wiedikon. Ortsmuseum Wiedikon, Zürich. 24. Oktober 1987 – 15. Juni 1988.

Magie und Zeitvertreib: Historische Spielkarten und ihre Geschichte. Wohnmuseum Bärengasse, Zürich. 26. Februar – 24. April 1988.

Zürcher Confiseur-Handwerk, am Beispiel der Confiserie Chardon. Stadtarchiv Zürich. 27. August – 30. Oktober 1986.

Der Zirkel: Schönheit eines wissenschaftlichen Instrumentes aus drei Jahrhunderten. Wohnmuseum Bärengasse. 15. Oktober – 31. Dezember 1986.

200 Jahre Brüder Grimm: Märchensammler und Sprachforscher. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Alfred Messerli, Zürich. Stadthaus Zürich. 7. Mai – 27. Juni 1986.

Zürcher Keramik: Die Tonwarenfabrik Bodmer in Zürich-Wiedikon. Stadtarchiv Zürich. 15. März – 14. Juni 1986.

Seide: Zur Geschichte eines edlen Gewebes. In Zusammenarbeit mit der CEPS (Commission Européenne Promotion Soie). Helmhaus Zürich. 22. Mai – 31. Juli 1985.

Weiterführende Informationen

PD Dr. Barbara von Orelli-Messerli