Thomas Freivogel

Emanuel Handmann 1718-1781

Ein Basler Porträtist im Bern des ausgehenden Rokoko
Murten: Licorne-Verlag, 2002

 

288 Seiten, mit über 220 teils farbigen Abbildungen und in Duplexdruck. Gebunden mit Schutzumschlag.

 

 

ISBN 3-85654-855-6

Fr. 59.—, € 42.—

 

Bis zur Erfindung der Fotografie hatte die Porträtmalerei in allen gesellschaftlichen Schichten einen sehr hohen Stellenwert. Mittlerweilen etwas in Vergessenheit geraten, hilft das soeben erschienene Werk «Emanuel Handmann 1718-1781 – Ein Basler Porträtist im Bern des ausgehenden Rokoko» einen bedeutenden Vertreter dieser heute unterschätzten Kunstgattung neu zu entdecken.

Emanuel Handmann (1718–1781) gehört zu den angesehensten Vertretern der Schweizer Malerei des 18. Jahrhunderts. Der Künstler war als Porträtist bereits zu Lebzeiten berühmt, – einer Zeit, die dem Bildnis einen hohen Stellenwert einräumte. Handmann lebte seit 1746, abgesehen von ein paar Auslandreisen und einem Abstecher in seine Heimatstadt Basel im porträtfreudigen Bern. Hier entwickelte er durch geschicktes Verknüpfen von französisch inspiriertem Repräsentations-bildnis und intimerem Freundschaftsbild einen unverkennbar eigenen Stil.

Die erste umfassende Darstellung zu Leben und Werk Handmanns überhaupt beschäftigt sich ausser mit der Biografie auch mit dem Umfeld des Künstlers, seinen Auftraggebern, mit Werkstatt, Arbeitsweise, Rezeption und unterzieht sein Œuvre einer kritischen Würdigung. Besondere Aufmerksamkeit verdient das akribisch erarbeitete Werkverzeichnis, das mehr als 500 Nummern zählt. Es umfasst hauptsächlich Porträts, ferner einige Genre- und Landschaftsbilder, Grafiken sowie zwei grosse Gemäldezyklen.

In der Wiedergabe der Physiognomie variieren Handmanns Porträts je nach Auftrag, um dem jeweiligen Anspruch eines offiziellen beziehungsweise privaten Bildnisauftrages angemessen Rechnung zu tragen. Seine zugleich Haltung und Regung widerspiegelnde Malerei bewirkt nicht nur einen gewissen äusseren Liebreiz, sondern zeigt darüber hinaus den Versuch, die inneren Werte der dargestellten Person sichtbar umzusetzen. Somit distanziert sich Handmann künstlerisch vom leeren Pathos einer zu Ende gehenden Epoche und pflegt – Anton Graff vorwegnehmend – eine gefühlsbetonte Bildniskunst.



Seitenanfang | Licorne-Verlag | weitere Links zu Emanuel Handmann | Home

thomas.freivogel@bluewin.ch
29-03-2004